Visionen und Prognosen, Krisen und Finanzierungsfragen des deutschen Medienmarktes standen im Mittelpunkt des Agenda-Settings auf dem Medienforum NRW.
Hochrangige Experten aus den Branchen Print, Rundfunk, Multimedia und Telekommunikation beteiligten sich am Montag an der Diskussionsrunde. In der auf den Keynotes folgenden Diskussion bilanzierte Dr. Norbert Schneider, Direktor der Landesmedienanstalt Nordrhein-Westfalen, angesichts der zuvor beschriebenen Multimedia-Dienste, die klassische Rundfunk-Definition gerate immer mehr an ihre Grenzen. Für große Unsicherheit in der Branche sorgen demnach auch die neuen Personal-Videorecorder (PVR), mit denen TV-Programme auf Festplatten aufgezeichnet und zeitversetzt abgerufen werden können, ohne dabei von Werbung unterbrochen zu werden („Ad-Skipping“).
Während Gerhard Zeiler, Geschäftsführer von RTL Television und Chef der RTL Group, in der neuen Technologie „nicht das Ende des kommerziellen Fernsehens“ erkennen mochte, räumte Guillaume de Posch, Vorstandsvorsitzender der ProSiebenSat.1 Media AG ein, die PVR-Technik erfordere „neue digitale Strategien“.
Premiere-Geschäftsführer Dr. Georg Kofler kündigte an, sein Unternehmen werde Festplattenrecoder demnächst zusammen mit Premiere-Abonnements anbieten, um dadurch den fehlenden Kabel-Rückkanal zu kompensieren. Dabei würden die Kunden Filmpakete überspielt bekommen, aus denen sie dann gegen Gebühr einzelne Inhalte abrufen könnten. [fp]
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