Die leistungsstärkste Spielekonsole aller Zeiten verlangt Flachbild-TVs mit einer 4K-120-Hz-VRR-Unterstützung deutlich mehr ab, als klassische Videoquellen. Erst mit der besten TV-Technik können die virtuellen Welten ihr ganzes Potenzial entfachen.
In der Nacht vom 12. zum 13. Dezember finden im Peacock Theater in Los Angeles die Game Awards statt, um die besten Spiele des Jahres 2024 oscarreif auszuzeichnen.
2025 geht es ohne Atempause weiter: Mit „Monster Hunter Wilds“, „Death Stranding 2“, „Kingdom Come: Deliverance II“, „Phantom Blade Zero“, „Crimson Dessert“, „Marvel’s Wolverine“, „Marvel 1943: Rise of Hydra“, „Ghost of Yotei“, „Judas“ und nicht zuletzt „Grand Theft Auto VI“ steht Gaming-Fans ein spektakuläres Spielejahr bevor.
Abseits von PC-Hardware zeigen die genannten Spiele vor allem mit der neuen PS5 Pro das gesamte grafische Potenzial.
PS5 Pro: Das Mehrleistungs-Privileg
Spieleentwickler nutzen die Xbox Series- und PS5-Hardware als Basis, weshalb anspruchsvolle Games, vor allem mit der Unreal Engine 5, nur eine HD-Qualität mit meist 30 Bildern pro Sekunde oder eine instabile Bildrate erreichen.
Wer flüssige 60 FPS erzielen möchte, muss mit einer deutlich geringeren Auflösungsqualität rechnen: 850p statt 1080p sind meist die Norm bei der internen berechneten Auflösung. Nachfolgend kommt ein Upscaling zum Einsatz, das allerdings häufig zu Bildqualitätsnachteilen führt.
Ob „Final Fantasy VII Rebirth“, „Stellar Blade“, „Alan Wake 2“, „Rise of the Ronin“, „Dragon’s Dogma 2“ oder das kommende „Monster Hunter Wilds“: All diese Spiele leiden auf der Basis-PS5 im flüssigen 60-FPS-Modus unter starken Artefakten infolge einer zu geringen Basisauflösung und des qualitativ durchwachsenen Upscalings.
Hier schlägt die große Stunde der neuen PS5 Pro: Dank einer höheren Rechenleistung wird die interne Basisauflösung erhöht und dank eines verbessertes AI-Upscalings lassen sich flüssige 60-FPS-Inhalte artefaktfreier wiedergeben. Im Falle von Spielen wie „Dragon’s Dogma 2“ wird sogar die Spielbarkeit deutlich verbessert, sodass sich das Action-RPG mit der PS5 Pro viel direkter anfühlt.
120 Hz und VRR sind Pflicht
Für das bestmögliche Zusammenspiel mit aktuellen TVs sind echte HDMI-2.1-Schnittstellen für eine 4K-120-Hz-Übertragung und ein VRR-Support Pflicht. Die PS5 Pro sendet bei entsprechender Unterstützung in Games (120-Hz-Modus) eine bestmögliche Bildqualität an den Fernseher und die Bildanzahl, die je nach Komplexität der berechneten Szene variiert, wird in Echtzeit über das TV-Display ruckelfrei ausgegeben.
Statt einer festgelegten 60-Hz-Standardbildausgabe und einer erzwungenen 30- oder 60-FPS-Bildberechnung ermöglicht die 4K-120-Hz-VRR-Signalunterstützung die volle Flexibilität, um in jeder Spielszene die bestmögliche Performance zu erhalten und die Bildwiedergabe artefaktfrei ablaufen zu lassen.
Der große Pluspunkt der PS5 Pro im Vergleich zur Basis-PS5: Für eine bestmögliche VRR-Bildausgabe innerhalb einer 120-Hz-Bildübertragung muss ein Bereich von 40 FPS oder höher erzielt werden. Während die Basis-PS5 nicht selten auf weniger als 40 Bilder pro Sekunde kommt, gestattet die Mehrleistung der PS5 Pro eine stabile Bewegtbildwiedergabe innerhalb des gültigen VRR-Spielraums.
Auf den richtigen TV-Anschluss achten
Auch wenn moderne Fernseher dank HDMI 2.1 die 4K-120-Hz- und VRR-Wiedergabe mit der PS5 Pro beherrschen, eignen sich häufig nicht alle HDMI-Eingänge des Fernsehers für die bestmögliche Qualität.
Während Hersteller wie LG und Samsung oder auch Loewe (TV-Modell Stellar) bei den Top-Modellen vier vollwertige HDMI-2.1-Eingänge verbauen, sind bei den LED-LCDs und OLEDs von Sony, Panasonic, Philips und TCL meist nur zwei von vier HDMI-Eingängen für das 4K-120-Hz-Signal der PS5 Pro ausgelegt.
Für die beste Wiedergabequalität und Spielbarkeit sollte der richtige HDMI-2.1-Eingang des Fernsehers gewählt werden: Die geeigneten HDMI-Schnittstellen sind mit „4K 120 Hz“ entsprechend gekennzeichnet. Zudem sollte ein HDMI-2.1-geeignetes Kabel verwendet werden, das den Spielkonsolen meist beiliegt.
Spielmodus für beste Kontrolle
Da in Spielen Eingabebefehle über den Gaming-Controller ohne störende Verzögerungen umgesetzt werden sollen, ist eine möglichst geringe Verzögerung bei der Bildausgabe Pflicht, damit die visuelle Darstellung den Tasteneingaben blitzschnell folgt.
Während die Bildausgabe eines Flachbildfernsehers in den klassischen Videoeinstellungen mehr als 100 Millisekunden den Eingabebefehlen „hinterherrennen“ kann, gestattet es der Spielmodus des Fernsehers, die Bildausgabe nahezu verzögerungsfrei zu gestalten.
Wird ein 4K-120-Hz-Signal zugespielt, sinkt die Eingabeverzögerung im Spielmodus auf deutlich unter 10 Millisekunden. Ein dramatischer Unterschied mit riesigen Vorteilen für das Spielgefühl: Tasteneingaben fühlen sich nicht länger schwammig an und Spielfiguren steuern sich präziser.
OLED-TVs mit Vorteilen
Statt den Fernseher mit der PS5 Pro im klassischen Videomodus zu nutzen und eine Verzögerung bei der Bildausgabe von mehr als 100 Millisekunden zu provozieren, ist es notwendig, auf den Spielmodus des Fernsehers zu wechseln, um die Verzögerung bei der Bildausgabe im Zusammenspiel mit einer 4K-120-Hz-Signalverbindung auf ca. 5 Millisekunden zu begrenzen.
Das Problem: LED-LCD-TVs (QLEDs bzw. Mini-LED-LCDs) benötigen eine gewisse Zeit, um die LED-Local-Dimming-Backlight-Ansteuerung optimal auf das LC-Display abzustimmen. Wird in den Spielmodus gewechselt, steht deutlich weniger Zeit für die Abstimmung zur Verfügung, was zu Kontrastnachteilen, insbesondere im Schwarzbereich führen kann.
OLED-Fernseher mit selbstleuchtenden Pixeln unterliegen diesen Einschränkungen nicht: Hier erreicht der Spielmodus eine gleichwertige HDR-Darstellungsqualität im Vergleich zur klassischen Videodarstellung.
Auch bei der Bildausleuchtung sind OLEDs meist im Vorteil: Schnelle Kameraschwenks in Spielen oder seitlich scrollende Games zeigen auf den besten OLED-TVs keine Schatteneffekte, während mit LED-LCD-TVs aufgrund einer nicht perfekt homogenen Lichtverteilung leichte Schatten im Bild erkennbar sein können.
120-Hz-Signale zeigen mit OLEDs keine künstlichen Nachzieheffekte und neben der Bildausleuchtung sind auch die Blickwinkeleigenschaften von MLA-OLED- und QD-OLED-Displays den LED-LCD-Screens deutlich überlegen.
LED-LCD-TVs können viele Kontrast- und Blickwinkel-Nachteile durch eine geschickte Backlight-Ansteuerung und optimierte Zusatzfilter kaschieren, doch im Spielmodus ist die Effektivität der Backlight-Ansteuerung meist gemindert, um einen geringen Input-Lag zu erreichen.
Allerdings bieten LED-LCD-TVs nach wie vor Vorteile gegenüber OLEDs. Einerseits erreichen LED-LCD-TVs eine höhere Flächenhelligkeit, was sich mit SDR-Signalen häufig noch deutlicher bemerkbar macht.
Zudem sind LED-LCD-TVs in der Lage, die maximale Bildhelligkeit auch bei Standbildinhalten über einen sehr langen Zeitraum aufrechtzuerhalten, während OLED-Fernseher bei statischen Bildeinblendungen nach wenigen Minuten die Leuchtstärke ungewollt herunterdimmen können.
Je nach Bildinhalt und nicht zuletzt der Raumbeleuchtung versprechen OLED- oder LED-LCD-TVs in der Praxis ganz eigene Vorteile. Apropos Vorteile: Wer gigantische Bilddiagonalen wie 85 Zoll mit der PS5 Pro umsetzen möchte, der findet im Mini-LED-LCD-TV-Segment die deutlich bessere Preis-Leistung.
Die besten Gaming-Fernseher des Jahres 2024 haben wir in einer Tabelle zusammengefasst. Ob kontraststarke MLA- und QD-OLEDs oder besonders leuchtstarke QLED-LCDs mit mehr als 1000 Dimming-Zonen: Mit einem leistungsstarken Gaming-Fernseher blühen die HDR-Bilder der PS5 Pro in 4K-120-Hz-VRR-Qualität sichtbar auf.
Die besten Gaming-TVs für PS5 Pro ab 55 Zoll (bis 4000 Euro) | ||||||
TV-Marke | TV-Modell | Technik | 4K120Hz/VRR | HDMI-2.1-Ports | Bildgrößen (bis 4000 Euro) | Aktuelle Preise |
LG | OLED G4 | MLA-OLED | ja/ja | 4x (HDMI 1 – 4) | 55, 65, 77 Zoll | 1700, 2000, 3100 Euro |
Panasonic | Z95A | MLA-OLED | ja/ja | 2x (HDMI 1 & 2) | 55, 65 Zoll | 2500, 3300 Euro |
Philips | OLED 909 | MLA-OLED | ja/ja | 2x (HDMI 1 & 2) | 55, 65, 77 Zoll | 1900, 2400, 4000 Euro |
Samsung | S95D | QD-OLED | ja/ja | 4x (HDMI 1 – 4) | 55, 65, 77 Zoll | 2000, 2300, 3300 Euro |
Samsung | QN95D | Mini-LED-LCD | ja/ja | 4x (HDMI 1 – 4) | 55, 65, 75, 85 Zoll | 1700, 2800, 3200, 4000 Euro |
Sony | Bravia 9 (XR90) | Mini-LED-LCD | ja/ja | 2x (HDMI 3 & 4) | 65, 75, 85 Zoll | 3000, 3300, 4000 Euro |
Sony | A95L | QD-OLED | ja/ja | 2x (HDMI 3 & 4) | 55, 65 Zoll | 2200, 2600 Euro |
TCL | C855 | Mini-LED-LCD | ja/ja | 2x (HDMI 1 & 2) | 65, 75, 85, 98 Zoll | 2000, 2700, 3300, 4000 Euro |