Leipzig – Im zweiten Teil unseres Workshops wird erklärt wie Sie Ihre Anlage für den Empfang einer zweiten Sat-Position aufrüsten können.
Der Aufbau einer Einteilnehmeranlage zum Empfang einer Satellitenposition ist, wie Sie in der letzten Folge unseres Workshops lesen konnten, weitestgehend in Eigenarbeit zu erledigen, so man denn für den einen oder anderen Handgriff einen Helfer hat, der mit anpackt.
Doch was ist besser als eine Schüssel, die über einen Low Noise Block Converter (LNB) verfügt? Dieselbe Schüssel, die mit Hilfe eines zweiten LNBs auch eine zweite Satellitenposition „anzapft“.
Über die Astra-Satelliten auf der Orbitalposition 19,2 Grad Ost bekommen Sie rund 200 unverschlüsselte TV-Programme frei Haus geliefert, davon bis auf wenige Ausnahmen auch alle deutschsprachigen Satellitensender. Am beliebtesten ist in Deutschland nach der Astra-Flotte zweifellos die Eutelsat-Hot-Bird-Flotte. Die „heißen Vögel“ führen sogar mehr als 500 frei empfangbare Programme auf ihren „Schwingen“, darunter Sender in englischer, französischer, italienischer, russischer oder arabischer Sprache.Aus diesem Grund möchten wir im zweiten Teil unseres Workshops zeigen, wie Sie Ihre Einteilnehmeranlage in wenigen Schritten fit für den parallelen Empfang von Astra und Eutelsat Hot Bird machen. Dass dieser Multifeedempfang überhaupt möglich ist, verdanken wir der Tatsache, dass die beiden Orbitalpositionen nicht allzu weit auseinander liegen. Die Hot-Bird-Flotte schwirrt nämlich auf 13 Grad Ost um die Erdachse, also gerade einmal 6,2 Grad entfernt von der Position der Astra-Satelliten. Für den Aufbau der Satellitenanlage bedeutet das, dass man das LNB für den Empfang einer der beiden Positionen problemlos ein wenig abseits des eigentlichen Brennpunkts der Schüssel anbringen kann, während das zweite genau im Zentrum fixiert ist. Als Kandidat für die „schielende“ Position abseits des Brennpunkts empfiehlt sich im Falle des parallelen Astra- und Eutelsat-Hot Bird-Empfangs das LNB, das auf Astra ausgerichtet wird. Grund: Das Signal der Astra-Flotte auf 19,2 Grad Ost ist stärker als das Hot-Bird-Signal und selbst mit 6,2 Grad Abweichung noch problemlos zu empfangen. Endlos lässt sich dieses Spiel allerdings nicht treiben: Spätestens bei einer Abweichung von zwölf Grad ist ein Multifeedempfang nicht mehr möglich.
Wer sich wie für den parallelen Empfang von Astra und Eutelsat Hot Bird entscheidet, hat zwei Möglichkeiten zur Auswahl. Die mechanische Befestigung des zweiten LNBs per Multifeedschiene oder den Ersatz des vorhandenen LNBs durch ein Monoblock-LNB. Dieses beinhaltet zwei Konverter in einem Gehäuse, deren Abstand auf genau 6,2 Grad festgelegt ist.Eine ganz wichtige Sache darf man beim Aufbau einer Multifeedanlage nicht vergessen: Wenn das zentrale LNB auf Eutelsat Hot Bird und das „schielende“ LNB auf Astra ausgerichtet ist, liegt das „schielende“ LNB von der Satellitenschüssel aus gesehen rechts. Wie man sieht, ist die Aufrüstung einer Einteilnehmeranlage zum parallelen TV-Empfang von Astra (19,2 Grad Ost) und Eutelsat Hot Bird (13 Grad Ost) im Idealfall ohne fremde Hilfe möglich. Ist Ihre Schüssel jedoch auf dem Dach zu montieren und dieses stark abschüssig, sollten Sie sicherheitshalber einen Fachmann mit dem Aufbau beauftragen.
Im morgigen nächsten Workshop zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihre nunmehr für zwei Satellitenpositionen ausgelegte Anlage für den Empfang von noch mehr Positionen aufrüsten. [mg]
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