Die technische Weiterentwicklung im Digital-TV-Bereich schreitet rasant voran. Grund genug, künftig einmal im Monat eine unterhaltsame Zeitreise in die Vergangenheit zu unternehmen und zu fragen: Welche Themen beschäftigten Leser und Redaktion in der DIGITAL FERNSEHEN vor 100 Ausgaben?
Schon der angekündigte „Megatest“ von vier Festplatten-Receivern auf dem Titelbild der Ausgabe 3/2003 von DIGITAL FERNSEHEN dokumentiert, dass sich das Rad der Zeit unaufhaltsam weitergedreht hat. Die vorgestellten Set-Top-Boxen vom Topfield, Zehnder, Humax und der mittlerweile vom Markt verschwundenen Finepass-Schmiede verfügen über gewaltige Speicherkapazitäten von 40 und 80 GB.
Abgesehen vom fehlenden DVB-S2-Tuner würde damit aus heutiger Sicht schon eine überzogene „Wetten, dass..?“-Ausgabe auf ZDF HD kaum auf dem Datenträger Platz finden. Auch im Testspiegel tummeln sich auf den vorderen Rängen mit Digenius, MSG Media, Micronik und Nokia viele Hersteller, die heute im Bereich Digital-TV-Empfang in Vergessenheit geraten sind.
Im Aktuell-Teil des Heftes wird dem Leser nostalgisch zumute. Die Aufschaltung von ORF 2 Europe auf Astra 19,2 Grad Ost war damals ebenso ein Thema wie die Verpflichtung einer Moderatorin des Sat.1-Boulevardmagazins „Blitz“ für die ARD-„Sportschau“. Die Rede ist von einer gewissen Monica Lierhaus. Aus heutiger Sicht undenkbar auch der Umstand, dass die ARD anno 2003 die vom Sky-Vorgänger Premiere produzierte DFB-Pokal-Konferenz kurzerhand für ihre eigene Berichterstattung einkaufte.
Internet-Tauschbörsen, Totgeburt DSF 2 und eine Erfindung namens Blu-ray
Auch das Digitalpaket „Ish Plus TV“ ist ebenso wie die dazugehörige Empfangsbox vom Hersteller Scientific Atlanta, von welcher der Unitymedia-Vorgänger seinerzeit optimistisch 10 000 Stück orderte, in Vergessenheit geraten. Außerdem erhitzten damals sogenannte „Popp“-Sender die Gemüter der Leser. In der Meldung ging es nicht um weitere MTV-Ableger mit Schreibfehler, sondern um eine Flut neuer Erotikkanäle auf Eutelsat Hotbird. Manche Entwicklungen sind offenbar doch zeitlos. Nichts geworden ist hingegen aus dem geplanten Sportsender DSF2, über den der damalige Geschäftsführer Rainer Hüther gegenüber DIGITAL FERNSEHEN von „besten Voraussetzungen“ sprach.
In weiteren Artikeln beschäftigten sich die Redakteure mit dem heute durch die zunehmende Verbreitung des Internets und das Boomen von Tauschbörsen und Streaming-Portalen noch akuter gewordene Thema „Raubkopien auf dem Schulhof“ sowie den unverschlüsselten Softcore-Ausstrahlungen des österreichischen Spartensenders TV6 über Astra 19,2 Grad Ost, die damals für viel Wirbel bei den Medienhütern sorgte – inzwischen ist der Kanal ebenso Geschichte wie viele der vorgestellten „Speichermedien der Zukunft“. Immerhin prognostizierten die DF-Experten bereits damals einer Erfindung namens „Blu-ray“ das größte Potenzial.„Mythos 0,3-dB-LNB“ – kennt noch jemand Hollywood Cinema?
In der Rubrik „DIGITAL FERNSEHEN vor 100 Ausgaben“ werfen wir künftig an jedem ersten Donnerstag im Monat einen Blick in die früheren Tage der führenden Fachzeitschrift zum Thema Digital-TV. Ab dem morgigen Freitag (5. August) finden Leser die aktuelle Ausgabe 104 (9/2011) druckfrisch am Kiosk, Abonnenten haben Sie bereits im Kiosk. Das Heft ist natürlich auch in unserem Online-Shop sowie im Abonnement erhältlich.
DIGITAL FERNSEHEN vor 100 Ausgaben
[ar]
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