Zur IFA 2010 haben die großen Sendeanstalten ihr HbbTV-Textangebot gestartet. Der neue Digital-Text bietet viele Vorteile und neue Inhalte. Ob der Videotext-Nachfolger die in ihn gesetzten Ansprüche erfüllt, erfahren Sie im ausführlichen DF-Bericht.
Viele Zuschauer sind mit dem Teletextangebot von ARD und ZDF aufgewachsen. Der Testbetrieb begann 1980. Erst 10 Jahre später, im Jahr 1990, begann der Regelbetrieb. Seitdem hat sich technologisch viel getan. Internet und Digitalfernsehen sind weit verbreitet und die Ansprüche des Publikums sind gestiegen. Mit kargen Textseiten, die nur Platz für 25 Zeilen zu je 40 Zeichen haben, geben sich die Zuschauer nicht mehr zufrieden. Die positiven Begleiteffekte sind die schnelle Bedienung und die problemlose Handhabung. Für die kurze Information zwischendurch, die Fußballergebnisse oder die Wettervorhersage taugen die Teletextangebote. An ausführliche Berichte oder gar Bilder ist aber nicht zu denken.
Der Nachfolger HbbTV (Hybrid Broadcast Broadband Television) steht inzwischen am Start. Er ist interaktiver, moderner und flexibler. Das HbbTV-Konsortium besteht inzwischen aus über 60 Mitgliedern: Sender, Plattformbetreiber, Gerätehersteller. Das Europäische Institut für Telekommunikationsnormen (ETSI) hat am 1. Juli 2010 die finalen Spezifikationen für HbbTV in der Version 1.1.1 verabschiedet.
Pünktlich zur IFA sind nun nach Das Erste auch Arte, das ZDF, RTL, Pro Sieben und Sat 1, Sport 1 sowie der Musiksender Yavido mit einem digitalen Videotextangebot gestartet. Somit sind alle großen TV-Anbieter im HbbTV-Boot. Sie haben die Zeit bis zum Start gut genutzt und das Angebot erstaunlich umfangreich gestaltet. Als Vorreiter für den Bereich ist im Vergleich eindeutig die ARD zu sehen. Deren Angebot ist schlichtweg atemberaubend. Ermöglicht wird der große Umfang vor allem durch die Einbeziehung der Mediathek. Hier sind Hunderte von Sendungen per Video-on-Demand abrufbar.
HbbTV ist ein Standard, den alle Hersteller von Unterhaltungselektronik, Fernsehern oder Set-Top-Boxen nutzen können, denn er ist unabhängig vom Übertragungsweg (DVB-S, DVB-C, DVB-T oder IPTV). Um alle Funktionen verwenden zu können, ist ein Internetanschluss notwendig. Auch das jeweilige Gerät muss über eine Netzwerkschnittstelle verfügen, um online gehen zu können. Das Empfangsgerät, sei es Fernseher oder Zusatzbox, muss zudem HbbTV explizit unterstützen.
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