
Berlin – Wenn heute Abend die deutsche Fußballnationalmannschaft auf England trifft, gilt dem Ball besondere Aufmerksamkeit. Er wird mit einer Spezialkamera verfolgt, um die Audio-Übertragung zu verbessern.
Flachbildschirme mit großen Diagonalen geben uns das Gefühl, mitten im Stadion zu sitzen. Bislang hinkt der Ton allerdings hinterher. Einen Lattenkracher oder das Zuspiel im Mittelfeld hören wir nur, wenn die Mikrofone passend aufgestellt sind.
Eine neue Technik, die heute Abend beim Freundschaftsspiel Deutschlandgegen England zum ersten Mal eingesetzt wird, soll nun auch die Ballgeräusche ins Wohnzimmer bringen. Dabei wird der Ball während der gesamten Spielzeit von einer Kamera verfolgt. Diese ist mit einem Richtmikrofon verbunden, das sich je nach Kamerabewegung auf das Spielgerät ausrichtet und somit dessen Geräusche aufnimmt. Dadurch wird sowohl der Pass über zwei Meter als auch der Volleyschuss an den Torpfosten hörbar.
Damit das Richtmikrofon aber nur die Ballgeräusche und nicht etwa die Gespräche der Spieler registriert, werden nur Töne bis 100 Hertz verarbeitet. Menschliche Sprache – selbst Beleidigungen, wie sie ja beim Fußball häufiger vorkommen sollen – spielt sich in höheren Frequenzbereichen ab.
Sport ist nur eine Möglichkeit, die neue Audiotechnik einzusetzen. Mit ihr würden beispielsweise die langen Mikrofonarme bei Filmaufnahmen wegfallen. Anwendung könnte sie auch bei großen Veranstaltungen wie zum Beispiel Kongressen finden. Ein Mitarbeiter an einem PC könnte dann per Mouse das Mikrofon auf einen Fragensteller aus dem Plenum richten, ohne dass dieser warten muss, bis ihm ein Mikro gereicht wird. [mg]
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