Die letzten Reste des Imperiums von Medienmogul Leo Kirch kommen unter den Hammer: Der Münchener Digital-TV-Spezialist Comvenient, der das Erbe des d-boxen-Verschlüsselungsverfahrens Betacrypt verwaltet, geht in den Besitz des kalifornischen Konkurrenten Verimatrix über.
Das gaben beide Unternehmen, die zuvor bereits bei der Entwicklung eines Video Content Authority Systems (VCAS) zusammengearbeitet hatten, am Donnerstag bekannt. Verimatrix hatte in der Vergangenheit überwiegend auf Software-basierte Verschlüsselungslösungen gesetzt und betrachtet die Smartcard-basierten CA-Systeme von Comvenient nach eigenen Angaben als Türöffner für den klassischen DVB-Markt.
Zudem beschere die Transaktion, zu deren Volumen keine Angaben gemacht wurden, dem Unternehmen den Zugang zu hundert weiteren Kunden. Insgesamt unterhalte Verimatrix damit Geschäftsbeziehungen zu mehr als 400 Firmen, hieß es. Durch die Umstellung von MPEG-2- auf MPEG-4-Komprimierung und die Einführung weiterer HDTV-Dienste rechne man auch in den Folgejahren mit guten Umsätzen aus dem klassischen Plattformgeschäft.
Comvenient war 2003 nach dem Niedergang des Kirch-Imperiums gegründet worden, um die aus den d-boxen bekannte Betacrypt-Verschlüsselung weiterzuvermarkten und voranzutreiben. Das Nachfolgesystem Betacrypt 2 ist derzeit bei mehr als 100 Plattformen im Einsatz. Zuletzt hatte im Dezember 2010 das arabische Orbit Satellite Network einen Lizenzvertrag abgeschlossen. [ar]
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