Curved-TVs: Lohnt sich bereits ein Kauf?

Lange Zeit gab es keine wirkliche Innovation bei Fernsehern. Die letzte Neuerung der Flachbildschirme ist längst etabliert und der Markt gesättigt. Doch nun sind erste Modelle der Curved-TVs erschienen. Sie verbessern das Fernseherlebnis, denn das Bild erscheint eindrucksvoller und tiefer. Für Fernsehenthusiasten stellt sich die Frage, ob das Produkt ausgereift ist und sich ein Kauf schon lohnt.

Argumente für einen Kauf
 
Bei Curved-TVs ist der Bildschirm konkav, das heißt, die Außenseiten sind leicht zum Betrachter hin gebogen. Die Vorteile dieser neuen Technologie liegen darin, dass alle Pixel gleich weit entfernt vom Auge sind, wie das Sparwelt-Magazin erklärt. Dieser Effekt kommt vor allem bei sehr großen Bildschirmdiagonalen zum Tragen, denn er verbessert die Tiefenwirkung des Bildes und lässt es viel schärfer erscheinen. Dazu trägt natürlich auch die Auflösung in Ultra HD (UHD) bei, die Geräte dieser Bauart bieten. UHD bezeichnet einen neuen Standard von 3840 x 2160 Pixeln, auch 4K genannt. Verglichen mit Full HD sind das viermal so viele Pixel. Neben dem hochauflösenden Bild überzeugen diese Fernseher in der Regel mit einer ausgezeichneten Tonwiedergabe. Auf diese Weise wird das Kinoerlebnis auch zu Hause erlebbar.

Nachteile eines Curved-TV
 
Der Kauf des hochwertigen Produktes geht mit einem entsprechendenPreis einher. Mit mindestens 2 000 Euro sollte man rechnen, wenn mansich für die hochwertigen Curved-Fernseher in UHD entscheidet. BeiCurved-TVs im High-End-Bereich scheint es kein Preislimit zu geben.Samsung präsentierte kürzlich sein Luxusprodukt UE 105S9Wauf dem IFA Innovations Media Briefing in Berlin. Die Bilddiagonalemisst stolze 105 Zoll bei einem 21:9-Format. Damit ist der Fernseherideal für Kinofilme. Der Preis liegt bei über 100 000 Euro – somit hatdas Produkt eine sehr kleine Zielgruppe.

Das Hauptargument gegen UHD ist jedoch, dass es noch zu wenige Medien und Bildquellen gibt, die eine Bildauflösung in 4K liefern. Blu-rays und DVDs entsprechen dem Standard HD, ebenso die meisten Fernsehsender. Wird von HD auf UHD umgewandelt, lässt sich ein Unterschied zu einem HD-Fernseher feststellen. Vor allem das Schwarz ist ein wirkliches Tiefschwarz. Allerdings gibt es noch keine Datenträger, welche die Auflösung UHD haben. 
 
Stream-Anbieter könnten diese Lücke füllen. Zumindest in den USA bietet Sony im hauseigenen VoD-Service Filme in UHD an, Netflix hat in den USA die Serie „House of Cards“ in 4K gestreamt. In Deutschland sind derlei Angebote lediglich in Planung; so möchte Amazon Filme als hochauflösende Streams anbieten. An dieser Stelle kommt ein weiterer Faktor hinzu: Um in 4K streamen zu können, ist eine stabile und schnelle Internetverbindung Grundvoraussetzung. Ein Minimum von 2 Megabit sollte gegeben sein, empfohlen werden allerdings eher 8 Megabit.
 
Innovationsfreudige Technikfans werden von der exzellenten Bildqualität der Curved-TVs begeistert sein. Scharfe Konturen und starke Kontraste sorgen für Bilder, die man von einem gewöhnlichen Fernseher nicht gewohnt ist. Zudem sorgt die Wölbung für eine beeindruckende Tiefenwirkung. Allerdings gibt es viele Faktoren, die den Filmgenuss trüben können. Neben dem aktuell hohen Preis fehlen noch die entsprechenden Signalquellen, sodass man sich mit HD begnügen muss. [das]