Dass das Internet längst nicht mehr ausschließlich dem Surfen am Computer vorbehalten ist, ist einer der großen Technologie-Trends der letzten Jahre. Nicht nur Tablets und Smartphones haben Internetzugang und ermöglichen dadurch Komfortfunktionen. Smart-TVs gehören inzwischen schon in vielen deutschen Wohnzimmern zum Standard, dabei birgt das Surfen mit dem Fernseher oftmals Risiken – die sich aber leicht umgehen lassen.
Das WWW auf dem großen Bildschirm
Ob Surfen oder Streamen, das Internet auf dem Fernseher bietet einige entscheidende Vorteile, vor allem den der Bequemlichkeit. Die Bedienung ist einfach und die Hardware für das Surfen im Web vollkommen ausreichend, der Komfort ist aber nicht ganz ohne Risiko. Besonders Sicherheitsfirmen wie Kaspersky Lab, einer der größten Produzenten von Sicherheitssoftware weltweit, warnt vor den wachsenden Gefahren.
Zwar gibt es derzeit noch nicht viel Malware für Smart-TVs, aber die Anzahl der Übergriffe durch Cyberkriminalität wächst (ebenso wie auch Smartphones und Tablets zu immer beliebteren Zielen werden). Vor allem die in den Systemen integrierten Browser zeigen sich als besonders anfällig gegenüber Übergriffen. Ein Angriff wird oft nicht einmal gemeldet, da Smart-TVs im Gegensatz zum PC nicht über dedizierte Sicherheitssoftware verfügen.
User sollten daher auch unbedingt darauf verzichten, sensible Daten wie Kontoverbindungen oder Kreditkartendaten am Fernseher einzugeben. Gefahr droht hier nicht nur aus dem Internet, auch lokale Phishing-Angriffe via Bluetooth sind eine Gefahr. Das ohnehin recht anfällige Bluetooth muss etwa aktiviert sein, um den Fernseher mit dem Smartphone zu steuern.
Bei Übergriffen sind auch an die Fernseher angeschlossene Festplatten gefährdet, die internen Browser gelten als besonders anfällig. Werden Sicherheitslücken in Apps für die Smart-TVs (wie etwa Skype) meist recht zügig geschlossen, so bleiben die Browser oftmals Tage ohne Update – im Kampf gegen Phishing und Internetkriminalität zu lange.Schutz vor Malware ist ein Muss, kein Bonus
Während Viren für den PC meist gravierenden Auswirkungen auf das System haben, ist das Phishing auf dem Smart-TV eine kaum wahrnehmbare Gefahr. Insbesondere Kreditkartennummern und Passwörter sind durch den oftmals unzureichenden Schutz der Browser des Smart-TV schnell erbeutet. Ein mangelndes Sicherheitsbewusstsein macht den Zugriff für Kriminelle besonders leicht.
Die Kopplung von TV und PC dagegen erweist sich als ideale Mischung aus beiden Welten – wenn die Sicherheitssoftware auf dem PC auf dem neuesten Stand gehalten wird. Der Schutz von Total Security Software geht hierbei über die Basisfunktion normaler Antivirenprogramme hinaus. Software wie zum Beispiel Bitdefender Total Security 2015 bietet zusätzlichen Schutz wie eine Kindersicherung und Schutz bei Bankgeschäften. Auf dem PC installiert, greift sie hier nämlich auch für das drahtlose Streaming und gestaltet das Internet im Wohnzimmer stress- und sorgenfrei.Alternativen zum Surfen mit dem Fernseher
Wer gar nicht auf das große Internet im Wohnzimmer verzichten möchte, hat immerhin noch einige sichere Alternativen. Die mit Abstand sicherste ist die Übertragung der Daten über PC oder Mac. Das funktioniert nicht nur über HDMI-Kabel, die ohnehin Standard sind, sondern auch über Set-Top-Boxen. Hierzu gehören etwa Googles Nexus Player oder der Chromecast Stick, für Apple Geräte Apple TV.
Diese Boxen haben gleich mehrere Vorteile: Zum einen benutzen Sie den eingebauten Sicherheitsmechanismen vom Zielgerät (wie etwa Anti-Viren-Software und Firewalls), außerdem ermöglichen Sie den Zugriff auf alle auf dem Gerät verfügbaren Apps. Dazu gehören neben vielen auf den großen Zweitbildschirm optimierten Programmen auch die Streaming Apps vieler Mediatheken und On-Demand-Anbieter. Besonders die Set-Top-Boxen sind nicht teuer und verbinden den Komfort drahtloser Konnektivität mit dem Fernseher und die Sicherheit von PC und Mac.
Auch im Umgang mit dem Smart-TV gibt es einige Regeln, an die besorgte Anwender sich halten sollten. Vorrangig geht es dabei um Firmware-Updates. Auch wenn die Entwickler der Apps und der fest verbundenen Software des Fernsehers sich oft unterschiedlich viel Zeit mit Updates lassen, so ist eine aktuelle Firmware ein erster Schritt zum sichereren Surfen. Auch eine Beschränkung des Internetzugangs ist im Sinne des Datenschutzes sinnvoll. Denn dauerhafter Internetzugang kann den Fernsehkonsum überwachen, was diverse Anbieter für personalisierte Werbung nutzen. Klassisches Fernsehen lässt sich aber auch auf dem Smart-TV ohne Internetzugang genießen. [fm]
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