Der chinesische Computerhersteller Lenovo will den unter anderem für den Discounter Aldi als Zulieferer tätigen deutschen Elektronikproduzenten Medion für rund 629 Millionen Euro kaufen.
Den Aktionären werde 13 Euro je Aktie in bar geboten, teilte Lenovo am Mittwochmorgen in Düsseldorf mit. Die Chinesen, die vor einigen Jahren bereits die PC-Sparte des US-Konzerns IBM erworben hatten, wollen Medion am liebsten komplett übernehmen – mindestens sollen es aber 51 Prozent des Grundkapitals sein. Das Übernahmeangebot stehe aber unter dem Vorbehalt kartellrechtlicher Genehmigungen, räumte Lenovo ein.
Auf dem Weg dazu hat Lenovo bereits einen großen Schritt mit der Zustimmung des Unternehmensgründers, Mehrheitseigentümers und Vorstandschefs Gerd Brachmann hinter sich gebracht. Er hat das Angebot zu großen Teilen bereits angenommen und wird knapp 17,75 Millionen Aktien für rund 230,7 Millionen Euro an die Chinesen abgeben.
Gründer Brachmann erhält Lenovo-Angaben zufolge 80 Prozent davon in bar und 20 Prozent in Form von Lenovo-Aktien. Über die restlichen von ihm gehaltenen Medion-Aktien sei eine langfristige Call- und Put-Option vereinbart worden.
Der Angebotspreis für die Medion-Aktionäre liegt knapp 18 Prozent über dem Xetra-Schlusskurs vom Dienstagabend und rund 30 Prozent über dem Kurs vom vergangenen Freitag. [ar/dpa]
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