Hinter dem Umstand, dass das US-Portal „CNET“ die Nominierung des Dish-Receivers Hopper DVR als bestes Produkt der CES auf Druck des Mutterkonzerns zurücknehmen musste, steckt offenbar mehr als bisher bekannt wurde. So hatte das Dish-Gerät die Interne Wahl von „CNET“ offenbar bereits gewonnen, als die Redaktion gezwungen wurde, diesen Umstand zu verschweigen.
Bereits am Freitag (11. Januar 2013) hatte das „Wall Street Journal“ darüber berichtet, dass das US-Internet-Portal „CNET“ den Satellitenreceiver mit Werbeblocker Hopper DVR von Dish Network nicht als bestes Produkt der CES nominieren durfte. Auslöser war Druck von Seiten des Mutterkonzerns CBS, der als TV-Veranstalter bemüht ist, die Dish-Set-Top-Box Hopper DVR gerichtlich verbieten zu lassen (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). Wie „The Verge“ am Montag berichtete, hatte „CNET“ den Hopper DVR intern offenbar bereits als bestes Produkt auserkoren, als die Redaktion von CBS zurückgepfiffen wurde und gezwungen war, eine zweite Wahl abzuhalten.
Intern war es dabei offenbar zu einem hefftigen Disput zwischen CBS und dem Portal gekommen. Als Folge dessen gab Redakteur Greg Sandoval bekannt, das Unternehmen zu verlassen, da er kein Vertrauen mehr in die redaktionelle Unabhängigkeit von „CNET“ habe.
Von Seiten der „CNET“-Chefredakteurin Lindsey Turrentine wurde der Wahrheitsgehalt des Artikels von „The Verge“ mittlerweile bestätigt. Sie teilte weiterhin mit, dass sich der Mutterkonzern CBS derzeit in einem laufenden Verfahren zum Verbot des Hopper DVR befindet. Durch die Wahl des Receivers zum besten Produkt der CES durch „CNET“ hätte sich die Position von CBS vor Gericht verschlechtern können. Intern hätte es heftige Auseinandersetzungen darüber gegeben, wie der Sachverhalt gegenüber der Öffentlichkeit kommuniziert werden könne. CBS hätte jedoch darauf bestanden, das Ergebnis der ersten Wahl geheim zu halten. [ps]
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