Mit RGB Micro LED bewirbt Samsung einen TV-Prototyp, der im Kern ein LCD-Fernseher darstellt. Warum wir vom edlen Flachbild-TV Großes erhoffen, verrät unsere Analyse.
Nach jahrelangen Versuchen, Micro-LED-Fernseher mit selbstleuchtenden Pixeln zu erschwinglichen Preisen anzubieten, bedient sich Samsung 2025 eines technischen Kniffs.
Obwohl es die Bezeichnung RGB Micro LED vermuten lässt, kommen im bislang nicht näher benannten TV-Prototyp deutlich weniger Micro-LEDs als in einem klassischen Micro-LED-TV zum Einsatz. Damit entfällt die Möglichkeit, dass jeder Bildpunkt eigenständig Licht erzeugt.
Stattdessen integriert Samsung Micro-LEDs als Local-Dimming-Hintergrundbeleuchtung und kombiniert das Backlight mit bewährter LCD-Technik. Aufgrund der winzigen Micro-LEDs erreicht der neue Flachbildfernseher deutlich mehr Dimming-Zonen als bisherige Mini-LED-LCD-TVs.
Doch damit nicht genug: Statt jede Micro-LED einfarbiges Licht ausgeben zu lassen, steht ein komplexes RGB-Micro-LED-Raster zur Verfügung, um einzelne RGB-Farbwerte gezielt in der Helligkeit anzupassen.
Gänzlich neu ist das RGB-LED-Dimming-Verfahren nicht: Bereits 2008 versuchte sich Sharp am RGB-LED-Local-Dimming beim Premium-LCD-TV XS1.
Durch das leistungsstarke Backlight erreicht Samsungs RGB-Micro-LED-LCD nicht nur einen dramatisch höheren Bildkontrast unter Praxisbedingungen als konventionelle Mini-LED-LCDs, sondern der Flachbildfernseher arbeitet zugleich effizienter, wenn helle und dunkle Bildanteile im Wechselspiel auftreten.
Die womöglich beste Nachricht: Im Gegensatz zu echten Micro-LED-TVs ist Samsungs neue Hybridlösung in Form eines RGB-Micro-LED-Backlights und LCD-Panels weitaus weniger kostspielig. Die Chancen dürften damit alles andere als gering ausfallen, dass dieser RGB-Micro-LED-Prototyp in naher Zukunft eine realistische Option für das heimische Wohnzimmer darstellt.
Auch interessant: