Nachdem aktuelle PC-Monitore durch den Displayport-2.1-Standard bereits Bandbreiten von 80 Gbps abdecken, zieht HDMI nun nach: Der neue HDMI-2.2-Standard ermöglicht Bandbreiten von bis zu 96 Gbps und eignet sich für 4K-Signale mit bis zu 500 Hz.
Während der aktuelle HDMI-2.1-Standard für klassische 4K- und 8K-Videosignale ausreichend Leistung zur Verfügung stellt, übertreffen PC-Gaming-Anwendungen die Möglichkeiten des 2019 im TV-Segment eingeführten HDMI-2.1-Übertragungsstandards.
Auf der CES 2025 vorgestellte PC-Monitore erreichen bereits Bildwiederholraten von 500 Hz, was neue Verbindungsstandards erfordert.
Ohne DSC (Display Stream Compression) ist der aktuelle HDMI-2.1-Standard vor allem für 4K-Signale mit 120 oder 144 Hz ausgelegt. Durch DSC lassen sich auch Bildwiederholraten von 240 Hz umsetzen. Mit HDMI 2.2 wird dieser Wert verdoppelt, sodass sich 500-Hz-Gaming-Monitore mit den entsprechenden PC-Signalen versorgen lassen.
Für das 8K-Bildzeitalter spielt HDMI 2.2 eine wichtige Rolle, denn abseits der bislang genutzten 60 Hz lassen sich auch 8K-120-Hz-Signale ohne DSC und 8K-240-Hz-Signale mit DSC übertragen. Selbst 16K-Signale stellen für HDMI 2.2 keine Hürde dar.
Für jegliche Übertragungsstandards gilt: Wer die Farbtiefe und Farbauflösung limitiert (komprimierter Videosignalstandard), kann höhere Bildwiederholraten bei zugleich hohen Auflösungen umsetzen. Wer hingegen eine unkomprimierte RGB-Signalweiterleitung in 12 oder 16 Bit Genauigkeit anstrebt, stößt deutlich früher an die Leistungsgrenze.
Einer der wichtigsten Vorteile von HDMI 2.2 stellt die verbesserte AV-Synchronisation dar: Selbst wenn Gaming-Konsolen, Soundbars oder AV-Receiver und Flachbild-TVs innerhalb einer AV-Kette genutzt werden, soll dank HDMI Latency Indication Protocol (LIP) kein wahrnehmbarer Audio- und Video-Versatz auftreten.
Mit HDMI 2.2 werden die Grundlagen für eine ultrahochauflösende PC-Gaming-Zukunft und das VR- sowie AR-Zeitalter geschaffen. Der neue HDMI-2.2-Standard ist zu bisherigen HDMI-Formaten wie HDMI 2.1 abwärtskompatibel.
Um die Vorteile von HDMI 2.2 nutzen zu können, müssen alle in einer AV-Kette genutzten HDMI-Geräte den neuen Übertragungsstandard unterstützen. Neue HDMI Ultra-96-zertifizierte HDMI-Kabel sind entsprechend der höheren Bandbreite erforderlich.
Mit den ersten TV-Modellen, die HDMI 2.2 unterstützen, ist frühestens 2026 zu rechnen.
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