Die autostereoskopischen Fernseher von Toshiba, bei denen der Zuschauer ohne 3D-Brille räumliche Bilder im Heimkino erleben kann, kommen innerhalb der nächsten zwölf Monate auch auf den deutschen Markt.
Das bestätigte der europäische Marketingleiter für Visual Products, Sascha Lange, am Mittwochabend gegen 18.00 Uhr deutscher Zeit im Rahmen einer live übertragenen CES-Pressekonferenz aus Las Vegas. Geplant seien Modelle mit Diagonalen ab 40 Zoll. Genaue Produktspezifikationen und Preise könne er allerdings noch nicht nennen. Fest stehe nur, dass die Geräte im hochpreisigen High-End-Segment angesiedelt würden.
Lange sagte, die Displays würden deshalb auch nicht als Konkurrenz für die aktuelle WL768-Serie mit aktiven Shutter-Brillen betrachtet, sondern zielten auf zahlungskräftige Early-Adopters und Technikbegeisterte als Klientel ab. Grund für die hohen Verkaufspreise ist nicht zuletzt die aufwendige Technik. Die Displays verfügen über eine sogenannte 4K2K-Auflösung mit 4 096 x 2 160 Bildpunkten.
Die hohe Auflösung ist technisch notwendig, weil das mit Flüssigkeitskristallen erzeugte Linsenraster nach dem Prinzip einer 3D-Wackelpostkarte aus neun Blickwinkeln, sogenannten Parallaxen, jeweils einen anderen Bildinhalt anzeigt. Eine Linse vor neun Bildpunkten bündelt den Blick genau auf einen der jeweiligen Pixel.
Toshiba spricht von einer „Integral Imaging Technology“, die auf der Messe bereits bei zwei Prototypen mit Bildschirmdiagonalen von 56 und 65 Zoll zum Einsatz kommt. Der Hersteller hatte im September bereits kleinformatige Lösungen mit 12 und 20 Zoll im japanischen Markt eingeführt.Auch sie sollen am Messestand zu sehen sein. Der Skepsis von Mitbewerbern wie Sanyo, die autostereoskopische Fernseher in größeren Abmessungen als „illusorisch“ bezeichnet hatten(DIGITAL FERNSEHEN berichtete), setzt das Unternehmen damit auf der CES Fakten entgegen.
Weitere Innovationen betreffen einen „Toshiba Places“ getauften Cloud-Datendienst, der Fernsehern, Digitalrekordern, Computern und Smartphones bereits ab dem 2. Quartal 2011 gemeinsamen Zugriff auf Multimedia-Dateien samt ortsunabhängig nutzbaren Wiedergabemarkierungen einräumen soll. Außerdem zeigt das Unternehmen Internet-TVs mit Yahoo! Widgets, einer „Leanback“ getauften Youtube-Integration und Skype-Videotelefonie sowie Notebook-PCs, die ebenfalls ohne Einsatz zusätzlicher Sehhilfen 3D-Erlebnisse versprechen. [ar]
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