Der Kabelnetzbetreiber Unitymedia hat Berichte von Kunden über in Brand geratene Breitband-Router zurückgewiesen. Auch der Berliner Hersteller AVM, der die Unitymedia-gebrandeten Fritz!Boxen im Auftrag produziert, will von etwaigen Qualitätsmängeln nichts wissen.
Leser hatten sich in den letzten Wochen im Forum von DIGITALFERNSEHEN.de zu Wort gemeldet und die Redaktion kontaktiert, um auf vermeintliche Herstellungsmängel bei den von Unitymedia an Kunden ausgelieferten Internet-Routern von AVM hinzuweisen. Auch sei das eingesetzte blaue Plastik der Gehäuse im Gegensatz zu dem bei regulären Fritz!Boxen eingesetzten roten Kunststoff nicht feuerfest und „ein Sicherheitsrisiko“, behaupteten die Leser.
Unitymedia wies entsprechende Vorwürfe mit Nachdruck zurück: „Qualitätsmängel sind uns nicht bekannt“, erklärte Unternehmenssprecherin Katrin Köster auf Anfrage von DIGITALFERNSEHEN.de und schob nach, der einzige Fall, bei dem ein Gerät „wie von Ihnen beschrieben in Brand geraten ist“, habe sich als Fehler in der gesamten Verkabelung der Wohnung herausgestellt, mit dem weder Unitymedia noch AVM zu tun habe. Schuld sei in diesem Fall eine fehlende Erdung im Haushalt des Kunden gewesen.
Der Herstellungsprozess der an Unitymedia ausgelieferten Sondermodelle im blauen Plastikgehäuse unterscheide sich nicht grundlegend von den im Handel angebotenen roten Fritz!Boxen, versicherte unterdessen Urban Bastert aus der Unternehmenskommunikation des Berliner Routerspezialisten. „Bei einer Fritz!Box kommen rund 1500 Bauteile zum Einsatz. Davon unterscheiden sich ein Teil in Abhängigkeit von der Anschlussart“, sagte Bastert.
Die Produktionsstätten würden aber nicht nach der Anschlussart der Endgeräte ausgewählt, wies er Vermutungen über eine Low-Budget-Produktion der Unitymedia-Boxen zurück. AVM als mittelständischer Marken-Hersteller entwickle seine Produkte am Firmensitz Berlin. Die Fertigung erfolge nach international anerkannten Qualitätsmaßstäben. „Qualitätsprobleme der Fertigung sind uns nicht bekannt“, versicherte auch der AVM-Sprecher.
„Unitymedia ist ein wichtiger Kunde von uns und wird seit 2010 beliefert. Wie im IT-Bereich üblich, findet bei AVM eine laufende Weiterentwicklung und Neuentwicklung von Produkten statt. Unitymedia bezieht seine Fritz!Boxen einschließlich aller Bauteile direkt von AVM“, erteilte der Firmenvertreter Spekulationen über minderwertige Nachbauten eine Absage.
Kunden, die unabhängig von dem geschilderten Fall technische Qualitätsprobleme bei Ihrem Unitymedia-Router bemerkt haben, sollten sich im Interesse einer Klärung direkt mit dem Kabelnetzbetreiber oder AVM in Verbindung setzen. [ar]
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