Der japanische Speichermedien-Spezialist TDK will die Blu-ray arbeitslos machen: Auf der Branchenmesse Ceatec in Tokio präsentierte das Unternehmen am Wochenende eine optische Disc mit einer Kapazität von 1 Terabyte (1 024 GByte).
Bei Blu-rays sind aktuell Double-Layer-Medien mit einer Kapazität von 50 GByte gebräuchlich, als technisches Maximum gelten momentan vier Layer. Die TDK-Entwicklung erreicht durch den Einsatz von 32 Aufnahmeschichten (Layers) mit jeweils 32 GByte Fassungsvermögen die 20-fache Kapazität. Weil die Informationen auf beide Seiten des Datenträgers verteilt werden, müsste dieser allerdings umgedreht werden.
TDK verwies auf den Einsatz eines Basismaterials mit besonders hoher Lichtdurchlässigkeit. Bei einem Layer beläuft sie sich auf 95,1 Prozent, bei Nutzung aller 16 Schichten pro Disc-Seite immer noch bei 72,6 Prozent. Da der verwendete Werkstoff auch als Komponente klassischer Blu-ray-Discs zum Einsatz komme, habe er seine Praxistauglichkeit und Langlebigkeit bereits unter Beweis gestellt, hieß es.
Das Unternehmen betonte, dass die numerische Apertur von 0,85 mit der Blu-ray-Technologie identisch sei. Damit könnten bestehende Technologien auch für die Wiedergabe des neu entwickelten Datenträgerformats zum Einsatz kommen. Auch sei die maximale Fehlerrate bei Lesezugriffen niedrig genug für eine kommerzielle Einführung des Formats.
In den Griff bekommen muss TDK hingegen noch die Dicke der noch namenlosen Hochkapazitäts-Disc. Während die Blu-ray-Spezifikationen maximal 100μm festlegten, liege der Wert bei der neuen Disc bei 260μm. Das führe bei optischen Linsen zu Abweichungen. Trotzdem hofft TDK, das Format langfristig für private Aufzeichnungen, als Back-up-Medium und im TV-Bereich zu etablieren. [ar]
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