Bei der Technik-Show CES in Las Vegas standen traditionell Fernseher, Hifi und Computer im Mittelpunkt. Jetzt wollen vor allem deutsche Autohersteller ins Rampenlicht. Doch auch die Elektronik-Branche verspricht Neuheiten.
Autos schieben sich in den Mittelpunkt der Technik-Messe CES in Las Vegas – und die deutschen Hersteller geben den Ton an. Von Mercedes, Audi, BMW und Volkswagen werden automatisierte und vernetzte Fahrzeuge erwartet. Der südkoreanische Konzern Hyundai kündigte bereits kurz vor dem Start der Show an, dass sich einige neue Modelle per Computeruhr öffnen, abschließen und starten lassen werden. Mit Daimler-Chef Dieter Zetsche und Ford-Lenker Mark Fields treten zwei Schwergewichte der Branche mit Präsentationen auf der CES auf.
Auch klassische Elektronik-Hersteller wollen sich aber nicht in den Hintergrund drängen lassen. So verspricht Samsung auf Werbeplakaten in Las Vegas „das verführerischste TV aller Zeiten“. Der Konzern kündigte schon kurz vor Messebeginn an, dass seine neuen Fernseher mit Internet-Anschluss mit dem hauseigenen Betriebssystem Tizen laufen sollen, das auch in den Computer-Uhren der Südkoreaner steckt.
Sony-Werbebanner lieferten am Wochenende den Hinweis, dass der Konzern wohl einen neuen Walkman-Player plant. Der japanische Branchenriese steht in seiner Kernsparte Elektronik seit Jahren unter Druck und muss vor allem das Geschäft mit Fernsehgeräten aufwendig sanieren.
Der Fernsehgeräte-Weltmarktführer Samsung präsentierte in Las Vegas schon vor einem Jahr große Modelle mit gebogenen Displays. Jetzt wird eine neue Generation erwartet. Der Konzern setzt dabei vor allem auf die besonders hohe Ultra-HD-Auflösung. Dabei haben die Displays viel Mal so viele Bildpunkte wie beim aktuell gängigen Full-HD. Das soll für ein äußerst scharfes Bild sorgen.
Im vergangenen Jahr habe das Unternehmen in Deutschland über 200 000 Fernsehgeräte mit Ultra-HD-Auflösung verkauft, sagte Samsung-Manager Kai Hillebrandt der Deutschen Presse-Agentur. Der Absatz wird dabei auch von sinkenden Preisen angefeuert: Die Geräte seien im Schnitt 600 Euro billiger geworden. Ein Treiber ist auch, dass zunehmend große Fernseher verkauft werden. „Mit den immer größer werdenden Bildschirmdiagonalen – das Geschäft geht immer mehr in Richtung 55 Zoll – stößt Full-HD an seine Grenzen“, sagte Hillebrandt.
Die Verbreitung von Ultra-HD-Fernsehern (UHD) macht zugleich zu einem noch akuteren Problem, dass bisher nur wenige Inhalte in dieser Qualität verfügbar sind. Vor allem Streaming-Dienste, die Video über das Internet übertragen, fangen derzeit an, diese Lücke zu stopfen. Das schafft eine neue Situation. „Bei Full-HD war die Diskussion noch, wie können wir die Fernsehsender mit ins Boot bekommen. Bei UHD gibt es eine Menge neuer Anbieter, die mit diesen Sendern konkurrieren und die Technologie ihren Zuschauern anbieten können“, betonte der Samsung-Manager. Nach Einschätzung von Branchenexperten könnte das klassische Fernsehsender mit der Zeit stärker unter Druck setzen.
Die CES läuft offiziell vom 6. bis zum 9. Januar, zuvor gibt es am Montag zahlreiche Ankündigungen an einem Pressetag. Zu der seit 1967 durchgeführten Messe werden über 150 000 Fachbesucher erwartet. [dpa]
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