Einer der wohl größten Mythen der Audiogeschichte ist das Bekleben von Wänden mit Eierkartons. Dass dies nicht nur mäßig ansprechend aussieht, sondern auch akustisch kaum Wirkung bringt und obendrein gefährlich ist, möchten wir hier klarstellen und echte Alternativen anbieten.
Die akustische Raumgestaltung ist einhäufig unterschätztes Thema, demmindestens so viel Aufmerksamkeit wie derWahl der Lautsprecher oder des Verstärkersgewidmet werden sollte. Auch die teuersteHigh-End-Kette wird in einem akustischwenig attraktiven Raum niemals ihre volleLeistung unter Beweis stellen können. Während im Hi-Fi-Bereich zum Teil noch Aufklärungsbedarf besteht, statten die großenRundfunk- und Aufnahmehäuser ihre Räume mittlerweile sehr ansprechend aus. Dieswar jedoch nicht immer so und selbst heutefindet man noch in vielen Musikübungsräumen eine „akustische Optimierung“,die mehr Gefahren als Nutzen bringt.
DieRede ist vom großflächigen Bekleben derWände mit Eierkartons. Der vermeintlicheTrend entwickelte sich während der Suchenach einer kostengünstigen Möglichkeit zurakustischen Raumbedämpfung bzw. -dämmung. Dass diese Maßnahme den Raumweitestgehend unbeeindruckt lässt und derNachbar weiterhin voll beschallt wird, tutdem Mythos bis heute kaum Abbruch.Auch wenn sie für manch einen rein äußerlich diesen Eindruck vermitteln: Eierkartonsdienen weder der Absorption noch derDiffusion.
Anstatt das eintreffende Schallsignal aufzunehmen und ihm Energie zu entziehen, wird es aufgrund der harten Oberflächenstruktur der Kartons wieder reflektiert. Weiterhin ist deren Struktur zu großflächig, um ausreichend zu streuen. Stehende Wellen bleiben sogar gänzlich unbeeindruckt.
Die Eierkartons zeigen nicht nur akustisch kaum Wirkung, sie können zudem zu einer echten Gefahr werden. Da das Material leicht entflammbar ist und bereits einige Brände auf die „Eierpappen“ zurückzuführen sind, ist dringend von deren Benutzung abzuraten. Was hilft nun wirklich, um den eigenen Hörraum akustisch fit zu machen?
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[red]
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