Der Satellitenbetreiber SES Astra experimentiert in Baden-Württemberg mit einer Variante, Haushalte ohne Parabolspiegel-Montage mit dem hauseigenen Satelliten-Internetzugang Astra2Connect zu versorgen.
Die Technologie wurde am Mittwoch erstmals auf der Computermesse Cebit in Hannover präsentiert und wird im südlichen Bundesland gemeinsam mit dem Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz und mit Unterstützung der Technologiepartner Nokia Siemens Networks und ND SatCom erprobt. Dank der neuen Lösung kann SES Astra kleine Gemeinden in den weißen Flecken der DSL-Landschaft mit Breitbandverbindungen von bis zu 6 Mbit/s versorgen, ohne dass Haushalte eine eigene Satellitenantenne installieren müssen.
Die Satellitenbreitbandverbindung wird am Kabelverzweiger der Gemeinde installiert, die Breitbandverbindung zum Endkunden wiederum wird durch die bestehende Infrastruktur der letzten Meile realisiert. Endkunden benötigen lediglich ein Standard-DSL-Modem, um Zugang zum Breitbandinternet zu bekommen, betonte das Unternehmen.
Dank des neuen Dienstes könnten Telekommunikationsanbieter und Internet Service Provider in ganz Europa Breitbandinternetverbindungen über die bestehende Infrastruktur der letzten Meile anbieten, hieß es. Norbert Hölzle, Chief Commercial Officer bei SES Astra bezeichnete das neue Produkt als innovativen Beitrag zur aktuellen Breitbanddiskussion. Man sei davon überzeugt, eine für Gemeinden und Endkunden gleichermaßen attraktive Lösung anzubieten.
Astra2Connect stellt über einen Parabolspiegel mit speziellem sendetauglichen LNB in Verbindung mit einem Satellitenmodem Bandbreiten von bis zu zwei MBit/s zur Verfügung und konkurriert mit dem ähnlich konzipierten Tooway-Dienst von Eutelsat. SES verweist auf mehr als 75 000 Endkunden in Europa und spricht vom „größten satellitenbasierten Breitbandnetzwerk auf dem Kontinent“. [ar]
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