Nach dem schrecklichen Unfall in Berlin mit vier Toten hat sich eine emotionale Debatte um die ausladenden PKW-Modelle entfacht: Teilweise wird sogar deren Verbot für Innenstädte gefordert. Blanker Populismus, findet Journalist Dirk Rodenkirch.
Ein Verkehrsunfall, bei dem ein Autofahrer sein SUV auf einen Gehweg lenkte, fordert jüngst in Berlin vier Todesopfer – darunter ein Kleinkind. Seither schlagen die Wellen in Medien und Politik hoch: Die Grünen und die Deutsche Umwelthilfe brachten bereits ein Verbot der Geländewagen für Innenstädte ins Gespräch.
Das ging ARD-Journalist Dirk Rodenkirch vom „Hauptstadtstudio“ offenbar zu weit: „Klimaretter, Umweltschützer und Menschen, die mit Autos wenig anfangen können, haben ein neues gemeinsames Hassobjekt: den SUV“, beginnt Rodenkirch seinen Kommentar zum heiß diskutierten Thema und wirft jenen, die gerade ein SUV-Verbot fordern, „blanken Populismus“ vor.
„Bester Populismus-Beleg ist auch die Forderung nach einer SUV-Obergrenze. Grüne entdecken die CSU-Rhetorik aus der Asyldebatte, um Geländewagen an der Stadtgrenze abzuweisen. Nicht im Ernst, oder?“, schießt der ARD-Journalist gegen sanktionsfreudige Politiker, denen er im wesentlichen eines vorwirft: Sich dem Populismus-Strickmuster rechter Parteien zu bedienen und tragische Todesopfer für die eigenen politischen Zwecke zu instrumentalisieren. Auch aus Kreisen der FDP wurde den Grünen bereits „AfD-Rhetorik“ unterstellt.
Gerade die Grünen sollten sich laut Rodenkirchen „davor hüten, wieder die Verbotskeule zu schwingen“. Dabei verweist der Journalist auf das vergangene politische Eigentor der Partei, einen „Veggie-Day“ verpflichtend in Kantinen einführen zu wollen – was den Grünen damals wenig Sympathien einbrachte: Es hagelte schon damals Kritik aufgrund des autoritativen Grundgedankens, Menschen in ihren Konsumentscheidungen maßregeln zu wollen.
[rs]
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