Apple: Einstieg bei Loewe durch die Hintertür? [Update]

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Bild: © lassedesignen - Fotolia.com
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Wenn es um Apple geht, sind die Börsianer nicht zu bremsen: Allen Dementis zum Trotz ging die Loewe-Aktie am Montag ab wie eine Rakete. Immerhin könnte Apple mit seinem Milliarden-Geldberg einen Kauf des deutschen Traditionsunternehmens aus der Portokasse bezahlen.

Der deutsche TV-Hersteller Loewe hat zwar Berichte über ein angebliches Kaufangebot von Apple zurückgewiesen – die Aktie schoss am Montag aber trotzdem hoch. Bis zum Nachmittag stieg der Kurs um gut 22 Prozent auf zeitweise 5,55 Euro. Der Börsenwert erreichte damit allerdings noch nicht die Höhe der kolportierten Apple-Offerte von 87,3 Millionen Euro. Zum Handelsschluss am Freitag war Loewe gut 59 Millionen Euro wert gewesen.
 
Das Blog „AppleInsider“ hatte am Wochenende unter Berufung auf einen nicht näher benannten Informanten geschrieben, Apple habe ein Übernahmeangebot vorgelegt und Loewe wolle eine Entscheidung bis Freitag treffen. An den Angaben sei „überhaupt nichts dran“, erklärte ein Loewe-Sprecher am Sonntag der Deutschen Presseagentur. Am Montag hieß es erneut: „Unserem Management liegen aber aktuell keine Informationen vor, dass sich Apple finanziell an Loewe beteiligen will“.

Theoretisch wäre eine Loewe-Übernahme auch am Management vorbei machbar. Knapp 29 Prozent hält der japanische Elektronik-Konzern Sharp, der bereits immer wieder als Apples Partner bei den Plänen für ein eigenes Fernsehgerät ins Gespräch gebracht wurde. Weitere gut elf Prozent liegen seit November 2011 beim Festplatten-Spezialisten LaCie (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). Eine entscheidende Rolle dürften aber die knapp 15 Prozent spielen, die dem früheren Loewe-Chef und heutigem Aufsichtsratsvorsitzenden Rainer Hecker und seiner Familie gehören. Der Rest befindet sich im Streubesitz.
 
Der Bericht von „AppleInsider“ warf von Anfang an viele Fragen auf. Apple ist nicht bekannt dafür, die Produkte übernommener Unternehmen fortzuführen, sondern integriert sie eher in die eigenen Strukturen. So kaufte das Unternehmen in den vergangenen Jahren etwa eine kleine Firma, die die Grundlage für das Multimedia-Programm iTunes mitbrachte, oder Spezialisten für Kartendienste. 
 
Die Übernahme von Loewe mit 1000 Mitarbeitern und einer eigenen Produktion in Europa passt weniger in das bisherige Bild – Apple setzt seit Jahren konsequent auf Auftragsfertiger. Auch nach allem, was man über Design-Guru Jonathan Ive weiß, würde er in seinem Bereich kaum die Kontrolle teilen oder eine fremde Vision übernehmen.
 
Zugleich wurden schon in der Vergangenheit immer wieder Parallelen zwischen Loewe und Apple gesehen: Beide Unternehmen setzen stark auf Design mit klaren Formen und teuren Materialien. Beide haben ein Premium-Geschäftsmodell mit höheren Preisen. Loewe betonte am Montag, man pflege Vertriebsbeziehungen zu Apple mit einem AirSpeaker-Lautsprecher und verwies auch auf die iPad-App, die den Funktionsumfang der TV-Geräte erweitere. [Andrej Sokolow/ar]

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