Der Verband Privater Kabelnetzbetreiber e.V. (Anga) entwickelt eine einheitliche Kabelbox für analoges und digitales Fernsehen.
Die Privaten Kabelnetzbetreiber setzen bei der Digitalisierung der Kabelnetze auf eine neuartige Set-Top-Box, die es den Kabelkunden ermöglichen wird, die gewohnten analogen und neue digitale Fernsehprogramme bequem über eine einheitliche Fernbedienung zu nutzen.
Die Entscheidung des Anga-Vorstandes, eine entsprechende Spezifikation zu entwickeln, zieht die Konsequenz aus der Weigerung der RTL-Gruppe und der ProSiebenSat.1 Media AG, ihre Programme auch digital im Kabel verbreiten zu lassen.
Mit der neuen Box, die sowohl analoge als auch digitale Fernsehprogramme empfängt, wird es möglich, nahtlos zwischen den etablierten analogen und neuen digitalen Angeboten zu wechseln. Alle Programme werden über eine Fernbedienung wählbar sein. Damit wird auf einfachem Wege der wichtigste Vorteil des sogenannten „Simulcast“ erreicht.
Die bislang in Deutschland üblichen Set-Top-Boxen können ausschließlich digitale Programme abbilden, zur Nutzung der populären analogen Programme muss der Zuschauer wieder zur Fernbedienung des Fernsehgerätes greifen.
Anga-Präsident Thomas Braun: „Die neue Box erlaubt dem Zuschauer, zwischen einer Vielzahl von Programmen zu „zappen“, ohne dass ihm auffällt, ob es sich um ein analoges oder ein digitales Programm handelt. Damit entsteht zum Vorteil der Kabelkunden erstmalig ein“Wettbewerb auf einer Fernbedienung“ zwischen den etablierten Fernsehveranstaltern und neuen digitalen Angeboten.“
Technisch möglich wird die bedienungsfreundliche Lösung durch den Einbau sowohl eines digitalen Tuners als auch eines herkömmlichen analogen Empfangsteils. Solche Receiver sind in den USA schon lange üblich und mit nur geringen Mehrkosten herstellbar. [lf]
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