Am 30. April werden die analogen Satellitenausstrahlungen über die in Deutschland populäre Orbitalposition Astra 19,2 Grad Ost eingestellt. DIGITALFERNSEHEN.de sprach mit Klaus Hofmann, Projektleiter der Informationsinitiative Klardigital, über den Endspurt bei den Aufklärungsmaßnahmen.
Jetzt sind es nur noch wenige Tage bis zur Abschaltung. Denken Sie, dass Industrie, Handel und Verbraucher ausreichend informiert wurden?
Klaus Hofmann: Alle in der Initiative „Klardigital 2012“ zusammengeschlossene TV-Sender, haben im Verlauf der zweijährigen Informationskampagne, deren Schwerpunkt mehrere Aktionswochen waren, umfangreiche Maßnahmen zur rechtzeitigen Aufklärung ihrer Zuschauer ergriffen.
Der seit Monaten konstant hohe Bekanntheitsgrad der Abschaltung des analogen Satellitensignals von fast 95 Prozent der Bevölkerung belegt den Erfolg der umfassenden Informationsmaßnahmen der in der Initiative „Klardigital 2012“ zusammengeschlossenen Partnern. Bereits lange vor Beginn der Zuschauerinformation wurden Industrie, Handel, Verbände und die Wohnungswirtschaft in die Maßnahmen einbezogen und umfangreich informiert.
Die Abschaltung der analogen Satellitenverbreitung wurde stets als kleines Konjunkturprogramm bezeichnet. Haben Sie gesicherte Zahlen darüber, wie sich die Abschaltung im Handel bislang ausgewirkt hat?
Hofmann: Nach unseren Informationen haben sich die Verkaufzahlen von digitalen Satellitenreceiver und Fernsehgeräte mit integrierten Satellitenreceiver noch einmal in den letzten Monaten stark nach oben entwickelt. Auch die Umsatzzahlen von Geräten und Anlagen für die Auf – oder Umrüstung von Einzel- und Mehrteilnehmeranlagen haben sich nach Pressemitteilungen der Unternehmen im vergangenen Jahr positiv nach oben bewegt.
Sicherlich wird es einige Haushalte geben, die – aus welchen Gründen auch immer – am 1. Mai auf einen schwarzen Bildschirm schauen werden. Wie groß schätzen Sie deren Zahl ein?
Hofmann: Aktuell ist davon auszugehen, dass nur noch verhältnismäßig wenige Haushalte nicht umgestiegen sind. Aufgrund der erwarteten dynamischen Entwicklung in den letzten Tagen vor der Umschaltung lässt sich zurzeit nicht genau sagen, wie viele Zuschauer am 30. April noch betroffen sein werden. Wir wissen aber aus verschiedenen Umfragen, dass etliche Betroffene erst relativ kurzfristig umsteigen wollten.
Für den Fall, dass Betroffene erst in der Schlussphase auf die Notwendigkeit zur Umstellung aufmerksam geworden sind, hält „Klardigital 2012“ zahlreiche Informationsangebote bereit. Neben dem Onlineportal „Klardigital.de“ stehen den Zuschauern alle bekannten Service-Nummern der TV-Sender sowie deren Websits zur Verfügung. Schon jetzt beantworten die geschulten Mitarbeiter der Serviceredaktionen Rückfragen und geben allgemeine Hilfestellungen.
Zudem wird mit der Abschaltung der analogen Satellitensignale auf vielen analogen Satellitenkanälen eine Hinweistafel zu sehen sein, auf der eine weitere senderübergreifende Service-Nummer eingeblendet ist.
Wie geht es für Klardigital nach dem 30. April weiter? Gibt es ein Datum, an dem das Projektbüro geschlossen werden soll?
Hofmann: Wir gehen davon aus, dass bis Ende Juni 2012 alle Arbeiten abgeschlossen sind und das Projektbüro seine Arbeit einstellen kann.
Vielen Dank für das Gespräch.[Interview: Marc Hankmann]
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