Alarmglocken bei Sony: Fast 5 Milliarden Euro Verlust

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Bild: © lassedesignen - Fotolia.com
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Der japanische Elektronikkonzern Sony rechnet für das am 31. März beendete Geschäftsjahr mit Rekordverlusten. Der Hersteller der Playstation revidierte am Dienstag seine Prognose drastisch nach unten und geht jetzt von einem Nettofehlbetrag von 520 Milliarden Yen (4,9 Milliarden Euro) aus.

Im Februar war der Konzern noch von einem Fehlbetrag von 220 Milliarden Yen ausgegangen. Damit steckt Sony im nunmehr vierten Jahr in Folge in den roten Zahlen fest. Laut japanischen Medienberichten plant der Konzern, weltweit 10 000 Arbeitsplätze abzubauen, rund 6 Prozent der Gesamtbelegschaft.
 
Die Stellenkürzungen entsprechen rund 6 Prozent der Gesamtbelegschaft, wie die gewöhnlich gut informierte japanische Wirtschaftszeitung „Nikkei“ am Montag in ihrer Abendausgabe berichtete. Ein Sprecher des Konzerns wollte den Bericht nicht kommentieren. Der Playstation-Hersteller kämpft mit großen Problemen vor allem im Geschäft mit Fernsehern. 

Der neue Chef bei Sony, Kazuo Hirai, will an diesem Donnerstag in Tokio die neue Strategie für das einstige Vorzeigeunternehmen vorstellen. Er hatte die Führung des Konzerns offiziell am 1. April von Howard Stringer übernommen, der nach sieben Jahren an der Spitze fortan den Verwaltungsrat leitet. Der Pionierkonzern der Elektronikbranche, der unter anderen den Walkman erfand, hat mit starker Konkurrenz zu kämpfen, vor allem durch Samsung und Apple. 
  
Hirai – Spitzname Kaz – machte sich zunächst einen Namen damit, die Computerspielsparte auf Profit zu trimmen. Als Sony sich im März vergangenen Jahres dann neu organisierte, übernahm Hirai die Sparte für Endverbraucher, die unter anderem für Fernseher, Foto, Video und Spiele zuständig ist. Er will jetzt den Investoren beweisen, dass sein neues Team auf dem richtigen Weg ist, Sony aus den Problemen zu führen. So will er die Angebote des Konzerns besser miteinander vernetzen, woran allerdings auch schon sein Vorgänger arbeitete. 
  
Im vergangenen Monat kündigte das Unternehmen die Initiative „One Sony“ an, die künftig die Bereiche Spiele, Mobile und Digital Imaging zu den drei Säulen des Konzerns machen soll. Im März hatte Sony zudem den Verkauf seines Chemiegeschäfts an die staatliche Entwicklungsbank von Japan bekanntgegeben. Am 1. April legten Sony, Toshiba und Hitachi ihre kleinen und mittleren LCD-Geschäfte zusammen. Insgesamt sind von diesen beiden Entwicklungen nach Angaben des Unternehmens voraussichtlich 5000 Mitarbeiter – etwa 2000 durch die LCD-Fusion sowie weltweit 3000 durch den Chemiespartenverkauf – betroffen. 
  
Doch Hirai scheint noch drastischere Schritte zu planen. Ging es bei früheren Umstrukturierungen vornehmlich um den Verkauf oder die Konsolidierung von Produktionsstandorten, so ist laut der „Nikkei“ diesmal auch der Verkaufs- und administrative Bereich des Unternehmens betroffen. Zwar sei noch nicht klar, wie viele weitere Stellen im In- und Ausland gestrichen werden sollen. Doch dürfte sich der geplante Stellenabbau über mehrere Bereichen sowohl im Mutterhaus wie auch bei Gruppenunternehmen erstrecken, hieß es. 
  
Sony plane seine Konsolidierung durch das Abstoßen von Bereichen zu forcieren, die nur einen geringfügigen Beitrag leisteten, berichtete die Zeitung weiter. Zuletzt hatte Sony im Rahmen eines im Dezember 2008 verkündeten Restrukturierungsprogramms in Reaktion auf die globale Krise in Folge der Pleite der US-Bank Lehman 16 000 Stellen gestrichen und fünf seiner neun Fernseher-Produktionsstandorte geschlossen.[ar/dpa]

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