84 Zoll: Die Angst vor der Bildgröße

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Bild: © lassedesignen - Fotolia.com
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Auf der Internationalen Funkausstellung lässt sich ein Trend klar erkennen: Die Flachbildfernseher werden nicht nur immer schmaler, sondern auch immer größer. Bis zu 84 Zoll messen die neuen Riesengeräte in der Diagonale. Für das heimische Wohnzimmer können diese Ausmaße schnell zur Herausforderung werden.

Können Sie sich noch daran erinnern, wie Sie Ihren 32-Zoll-Röhrenfernseher transportiert und im Wohnzimmer aufgestellt haben? Die Erinnerung daran dürfte nicht die Beste sein, denn Röhren-TVs waren nicht nur unhandlich, sondern auch verdammt schwer. Mit dem Umstieg auf die Flachbild-TV-Technik, allen voran Edge-LED-LCDs, hat sich dieses Problem zum Glück erledigt, denn ein 32-Zoll-LCD-Fernseher ist nicht nur flach und kompakt, sondern meist auch federleicht.
 
Auf der IFA 2012 könnten die TV-Hersteller genau jenen Vergleich zum Anlass nehmen, um Ihnen besonders kompakte Fernseher zu präsentieren, doch stattdessen erblicken Sie monströse Riesenfernseher mit gigantischen Diagonalen von 84 Zoll und mehr, also mit fast zwei Metern Breite und über einem Meter Höhe. Unsere erste Reaktion darauf: „Wer braucht schon so einen großen Fernseher, der passt doch niemals ins Wohnzimmer.“

Sollten Sie zu den ehemaligen Röhren-TV-Besitzern gehören, die bereits auf einen Flachbildfernseher umgestiegen sind, kennen Sie aber sicher das Phänomen, dass Bildgröße allein nicht alles aussagt. So findet ein aktueller 40-Zoll-LED-LCD problemlos seinen Platz, wo früher der 32-Zoll-Röhrenfernseher das Maß der Dinge war. Dieser Umstand lässt sich auch auf die Wohnzimmergestaltung übertragen: Meist ist nicht der Fernseher zu groß für einen Raum, sondern die Aufstellung der Möbel limitiert die Installation eines XXL-Fernsehers.
 
Sind Sie sogar von einem alten Flachbildfernseher auf einen neuen umgestiegen, werden Sie womöglich den nächsten Schritt Richtung 46 oder 50 Zoll getätigt haben, denn an nichts gewöhnt man sich so schnell, wie an die Bildgröße. Und wer einen neuen Fernseher kauft, kauft meist immer eine Nummer größer, nie eine Nummer kleiner.
 
Wer es nicht glaubt, sollte die IFA zur ausgiebigen Eigenstudie nutzen und sich die wahren Größendimensionen vor Augen halten. Am Sony-Stand erscheinen eigentlich stattliche Fernseher in 55 und 65 Zoll wie Computermonitore gegenüber dem 84-Zoll-Topmodell. Bei Sharp werden Sie Zeuge, dass bei einem üblichen Sitzabstand von drei bis vier Metern 80 Zoll die ideale Bildgröße darstellt, um die Qualität von zwei Millionen Bildpunkten tatsächlich wahrzunehmen.
 
Sollten sich Full-HD-Signale in den kommenden Jahren noch stärker durchsetzen und zum Qualitätsstandard avancieren, könnte der eingeschlagene Trend zu immer größeren Bildern selbst den XXL-TVs den Weg in die Wohnzimmer ebnen. Hierzulande ist bereits jetzt jeder fünfte verkaufte Fernseher größer als 50 Zoll – Tendenz steigend. [Christian Trozinski]

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55 Kommentare im Forum
  1. AW: 84 Zoll: Die Angst vor der Bildgröße Komisch, auf der IFA 2007 wurde doch schon ein 108 Zoll Fernseher vorgestellt, vor dem hatte damals niemand Angst.
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