RTL und Telekom senden erstmals Live-TV über 5G-Netz

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Smartphone vor einem TV-Set
Foto: RTL/ Deutsche Telekom

RTL Deutschland und die Deutsche Telekom haben zum ersten Mal Fernsehbeiträge live über das 5G Standalone Netz der Telekom gesendet.

Die Technologie nutzte NTV für ein Live-Interview im Vorfeld der Tech-Messe Digital X in Köln. Um hochwertiges Bewegtbild stabil und ruckelfrei zu übertragen, kommt ein virtueller Netzabschnitt zum Einsatz. Dieser gewährleistet technisch die notwendigen Bandbreiten. Das gilt selbst für stark ausgelastete Mobilfunkzellen. Grundlage dafür ist das sogenannte Network-Slicing. Das erklärte RTL Deutschland in einer aktuellen Mitteilung vom Dienstag.

Live-Schalten von unterwegs bekommen im TV-Journalismus eine immer wichtigere Bedeutung, so RTL. 5G Standalone mit Network-Slicing werde dabei eine Schlüsselrolle spielen. Videosignale so zu übertragen, steigert laut RTL die Effizienz von TV-Produktionen. Videos von hoher Qualität ließen sich künftig auch allein mit Smartphones und 5G Network-Slicing verlässlich in Echtzeit senden.

RTL setzt auf 5G-SIM

Viele TV-Sender nutzen bisher Satelliten, um live auf Sendung zu gehen. Dafür kommen weniger flexible und teure Fahrzeuge zum Einsatz. Alternativ wird ein Rucksack mit Sende-Einheit des Herstellers LiveU genutzt. Dieses Modul bündelt bisher bis zu acht Mobilfunk-Karten. Dabei gelingt es nicht, bestimmte Eigenschaften für Verbindungen festzulegen, erklärt der Sender.

In stark ausgelasteten Funkzellen komme dieser sogenannte „Best-Effort-Ansatz“ über LTE an qualitative Grenzen. RTL Deutschland will für ihre Tests jetzt nur noch eine 5G-SIM Karte im LiveU-Rucksack nutzen. Mit Hilfe von Network-Slicing erreicht die Übertragung damit die gleiche Leistung und Qualität, bei gewährleisteter Upload-Geschwindigkeit. Sie stellt das Übertragen von Live-Videos in HD-Qualität sicher, führt RTL weiter aus.

Ruckelfreie Übertragung mit 5G Network-Slicing

Die Technik-Teams haben bei Tests Videosignale von vier Kameras gleichzeitig und stabil in Echtzeit mit 5G Network-Slicing übertragen. Network-Slicing ist eine zentrale Funktion von 5G Standalone, das von LTE unabhängige Netz. Es erlaubt mehrere, virtuelle Netzabschnitte anzulegen. Diese funktionieren unabhängig voneinander. Sie befinden sich in einer einzigen Netz-Infrastruktur. Die Technologie ermöglicht, dass die virtuellen Netzabschnitte unterschiedliche Dienstmerkmale erhalten. So lassen sie sich an individuelle Bedürfnisse anpassen.

Mit Live-TV über 5G Network-Slicing legen RTL Deutschland und die Telekom den Fokus ihrer Partnerschaft auch auf innovative Technologien. Die Zusammenarbeit ergänzt die Kooperation bei RTL+ und MagentaTV.

Text: RTL Deutschland/ Redaktion: JN

12 Kommentare im Forum
  1. Wenn dann jede Menge RTL Leute mit dieser 5G-Hardware im Rucksack und Handkamera auf einem Live-Event herumlaufen ist dann die Telekom 5G Zelle "dicht", weil alle Netzkapazität per Slicing den RTL-Endgeräten zugewiesen wurde, und für die Consumer bleibt nichts mehr übrig? Bandbreite für EINEN Live-Stream EINES mobilen RTL-Reporter mag eine 5G Funkzelle noch wegdrücken können, ohne dass die anderen Nutzer in der Zelle überhaupt etwas bemerken, aber wenn dann verschiedene Sender ihre Leute mit ebensolchem Equipment schicken, oder ein Sender kommt auf die Idee viele mit dieser 5G-Technik übertragene Livestreams erst im Funkhaus in einer Senderegie zusammenzuführen, und auf die Anmietung von Ü-Wagen für Großereignisse zu verzichten ...
  2. Bei 100MHz Kanalbandbreite auf 3,6GHz ist das unwahrscheinlich, es sei denn du hast mehrere Hundert Mbit pro Sekunde gleichzeitig zum Senden.
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