Der Elektroauto-Hersteller Tesla hat den Prototypen eines humanoiden Roboters demonstriert. Die Maschine mit unverkleideten mechanischen Gelenken und Kabeln machte bei einem Event in der Nacht zum Samstag einige Schritte auf einer Bühne und winkte dem Publikum zu. Tesla strebe für den Roboter mit dem Namen „Optimus“ einen Preis bei 20.000 Dollar an, sagte Firmenchef Elon Musk.
Der „Optimus“-Prototyp bewegte sich viel ungelenker als etwa die bekannteren humanoiden Roboter der Firma Boston Dynamics, die rennen, tanzen und springen können. Musk sieht aber einen Vorteil für den Tesla-Roboter darin, dass dieser für die Erkennung seiner Umgebung auf Technologie des Fahrassistenzsystems „Autopilot“ zurückgreifen könne, die Elektroautos der Firma verwenden.
Tesla-Roboter „Optimus“ wurde letztes Jahr noch von einem Menschen gespielt
Der Tech-Milliardär zeigte sich überzeugt, dass Roboter „für eine Zukunft mit Überfluss, eine Zukunft ohne Armut“ sorgen könnten. In der Vergangenheit hatte Musk bereits prognostiziert, dass das Roboter-Projekt mit der Zeit wichtiger als Teslas Autoproduktion werden könnte. Bei der „Optimus“-Ankündigung vor einem Jahr hatte Tesla noch einen Menschen in ein Roboter-Kostüm gesteckt, was damals für einigen Spott sorgte.
„Verschlossene Auster“ für Umgang mit Medien
Tesla ist derweil auch mit dem Negativ-Preis „Verschlossene Auster“ der Journalistenvereinigung Netzwerk Recherche bedacht worden. Als Grund nannte die Vereinigung am Samstag das „intransparente Verhalten von Tesla gegenüber Medien und Öffentlichkeit“. Beispiele dafür seien die Verhinderung von Berichterstattung durch selektive Auswahl von Berichterstattern und das Nichtbeantworten von Presseanfragen, hieß es in einer Mitteilung. Das Unternehmen äußerte sich dazu gegenüber der Deutschen Presse-Agentur nicht.
Auf eine Einladung der Journalistenvereinigung an Tesla, den Preis entgegenzunehmen und eine Dankes- beziehungsweise Gegenrede zu halten, habe es keine Reaktion gegeben, hieß es bei der Verleihung in Hamburg, die im Livestream übertragen wurde.
Tesla hat im März eine Fabrik in Grünheide bei Berlin eröffnet, in der seitdem Elektroautos produziert werden. Seine Presseabteilung in den USA hat Tesla aufgelöst.
Mit dem Negativ-Preis zeichnet das Netzwerk Recherche seit 2002 Personen und Institutionen aus. Frühere Preisträger waren zum Beispiel der ADAC, die katholische Kirche, Facebook, Aldi, die Fifa, die bayerische Staatsregierung und Kreml-Herrscher Wladimir Putin.