Zwischen 12:00 und 13:00 Uhr wurde am 5. Oktober auf den ORF-TV-Kanälen ein Laufband mit dem Text: „Achtung Sirenenprobe! Keine Gefahr!“ eingeblendet. Was war der Hintergrund und was gab es sonst noch Neues?
Alljährlich findet österreichweit am ersten Samstag im Oktober eine Sirenenprobe statt. Anders als in Deutschland, verfügt Österreich noch über ein flächendeckendes Netz an Sirenen, über das die Bevölkerung im Ernstfall gewarnt werden kann.
Wie zuverlässig arbeiten Österreichs Sirenen?
Heute wurden österreichweit insgesamt 8.356 Sirenen auf ihre Funktionalität überprüft. 8.308 arbeiteten einwandfrei, was einen Schnitt von 99,43 Prozent bedeutet. Im Ernstfall kann ie Sirenen-Auslösung je nach Gefahrensituation zentral von der Bundeswarnzentrale im Lagezentrum des Innenministeriums, von den Landeswarnzentralen in den neun Bundesländern oder den Bezirkswarnzentralen erfolgen.
Laufschrift im Fernsehen
Im Ernstfall berichtet der ORF über die anstehende Gefahrensituation. Deshalb wurden die um die Mittagszeit mehrfach zu hörenden Warnsignale mit Laufbändern auf ORF1, ORF2 und ORF Sport+ begleitet. Sie haben auf den Probealarm hingewiesen.
Premiere: Erstmals auch Testalarme auf dem Smartphone
In diesem Jahr wurde österreichweit erstmals auch das Katastrophen-Warnsystem „AT-Alert“ getestet. Parallel zu den heulenden Sirenen wurde auf die Sartphones eine Gefahren-Textnachricht in Deutsch und Englisch übermittelt. Sie wurde von einem lauten Handy-Warnton begleitet.
Die Alarmierungen am Smartphone wurden auch auf Bundesländerebene getestet
Verbesserungswürdige Sprachansage
Auf den Warnton, der über den Smartphone-Lautsprecher mit voller Lautstärke wiedergegeben wurde, wurde der Text auch als Sprache ausgegeben. Zunächst hatte eine KI-basierte Stimme den Gefahren-Hinweis in bestem amerikanischen Englisch vorgelesen. Anschließend folgte der deutsche Text, der aber mit einem derart extremen amerikanischen Slang daherkam, dass man schon Mühe hatte, die gehörten Worte als Deutsch zu identifizieren. KI kann solche Aufgaben heutzutage schon ungleich besser erledigen. Wenn man möchte, sogar mit österreichischem Dialekt. Hier besteht für die verantwortlichen Stellen jedenfalls noch Handlungsbedarf.
Wie funktioniert AT-Alert?
Bei diesem Warnsystem kommt die sogenannte Cell-Broadcast-Technik zum Einsatz. Sie erlaubt es, Alarmierungen nicht nur bundesweit, sondern auch regional begrenzt abzusetzen. Dies wurde auf Bundesländerebene ebenfalls ausgetestet. So konnten wir mit unseren Smartphones in unserem Oberösterreich-Büro nicht nur die oberösterreichische Warnmeldung empfangen, sondern auch die aus der niederösterreichischen Nachbarschaft.
Nach ersten Informationen zeigen sich die österreichischen Mobilfunkbetreiber äußerst zufrieden. Die Textnachrichten wurden erfolgreich an die Mobiltelefone weitergeleitet. Detailanalysen werden erst im Laufe der kommenden Woche vorgenommen.
Kam AT-Alert schon zum Einsatz?
Österreichweit hatte AT-Alert zwar am 5. Oktober im Rahmen des Sirenentests seine Premiere. Seinen ersten Einsatz hatte es aber bereits vor einigen Wochen regional begrenzt währen der jüngsten Hochwasser-Katastrophe.
Vergleich zu Deutschland
Warntests gibt es auch in Deutschland. Der letzte war erst vor zwei Wochen. Neu war damals, dass die Warnung erstmals auch über DAB+ erfolgte. Das gibt es in der Alpenrepublik noch nicht. Laut den Berichten in den deutschen Medien, scheinen die österreichischen Sirenen aber durchweg besser zu funktionieren, als die der deutschen Nachbarn.
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