Mehrere führende europäische Netzbetreiber haben sich auf Offenheit und Vielfalt im Antennen-Zugangsnetz verständigt und plädieren für die sogenannte Open-RAN-Lösung. Das gab die Telekom heute bekannt.
Genauer gesagt fördern die Deutsche Telekom, Orange, Telefónica und Vodafone gemeinsam die Einführung des Open Radio Access Network (Open RAN). Dieses Netzwerk gilt laut aktueller Pressemitteilung als Technologie der Wahl für zukünftige Mobilfunknetze. Sie soll für Privat- und Unternehmenskunden in ganz Europa mit erheblichen Vorteilen verbunden sein. Die vier Betreiber haben dazu in einer gemeinsamen Absichtserklärung ihr individuelles Engagement zur Einführung und zum Einsatz solcher Open-RAN-Lösungen bekundet. Damit will man agilere und flexiblere Mobilfunknetze im 5G-Zeitalter aufbauen.
Um dieses Ziel zu erreichen, wollen die vier Betreiber mit bestehenden und neuen Partnern aus dem Ökosystem, Branchenverbänden wie der O-RAN Alliance und dem Telecom Infra Project sowie europäischen Entscheidungsträgern aus der Politik arbeiten, gibt die Telekom heute bekannt. Damit wolle man sicherstellen, dass Open RAN schnell eine Wettbewerbsgleichheit mit traditionellen RAN-Lösungen erreicht.
Die Vorteile von Open RAN
Open RAN soll einen positiven Effekt auf den Telekommunikationsmarkt in Europa erwirken. In einem traditionellen RAN bilden Basisstationen geschlossene Systeme. Das bedeutet, solche Mobilfunkzugangsnetze basieren derzeit meist auf herstellerspezifischen Hardware- und Software-Lösungen eines bestimmten Anbieters, die nur untereinander kompatibel sind, heißt es in der Ankündigung. Mobilfunkbetreiber würden diese traditionellen Bereitstellungsmodelle aber zunehmend kritisch sehen.
Ziel von Open RAN soll nun sein, Komponenten und Software verschiedener Anbieter auf Basis gemeinsamer Standards und technischer Spezifikationen in ein Netz zu integrieren. Ergebnis wäre ein herstellerneutrales Netz auf der Grundlage offener Schnittstellen. Netzbetreiber erhalten dadurch mehr Flexibilität beim Aufbau und im Netzbetrieb, erklärt die Telekom weiter. Betreiber könnten dann schneller Kapazitäten für Anwender ergänzen oder verlagern oder auch Netzwerkstörungen automatisch beheben.
Abschließend erklärt die Telekom, dass die vier Betreiber in der Europäischen Kommission und den nationalen Regierungen eine wichtige Rolle sehen. Um das Open RAN umzusetzen, könnten diese etwa über Finanzierungen und offene Testlabore einen erheblichen Teil dazu beitragen.
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