Vodafone schaltet einen der unnützesten Dienste aller Zeiten ab

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MMS Vodafone
Älteres Mobiltelefon (Sony Ericsson T68) mit angesetzter Digitalkamera. Bildquelle: Vodafone

Wieder ist es an der Zeit, sich von einer veralteten Technologie zu verabschieden: Auf die im direkten Vergleich ziemlich frühe 3G-Abschaltung folgt anno 2023 das Ende des Vodafone-MMS-Dienstes.

Es gab eine Zeit, in der war der Multimedia Messaging Service (MMS) die einzige Möglichkeit, Bilder und Fotos von unterwegs vom eigenen Handy an andere Geräte oder an E-Mail-Empfänger zu senden. Europapremiere feierte der MMS-Dienst im April 2002 im Vodafone-Netz. Mit dem Start der MMS entfiel auch die Beschränkung auf 160 Zeichen pro SMS. Auch farbige Fotos, Musik oder Töne ließen sich als Multimedia-Nachricht versenden.

Telekom setzt noch länger auf MMS

Mit dem veralteten und kaum noch genutzten MMS-Dienst ist im Vodafone-Netz jetzt bald Schluss. Und zwar am Dienstag 17. Januar 2023. Uneingeschränkt funktioiert der Dienst gar nur noch bis Ende Dezember 2022. Für Geschäftskunden wird Vodafone im
Bedarfsfall individuelle Lösungen anbieten. Bei der Telekom sieht es hingegen anders aus, sie verlegte ihren Abschaltungstermin auf Ende 2023. Messenger wie WhatsApp, Telegram, Facebook-Messenger oder Threema haben dem Multimedia Messaging Service längst den Rang abgelaufen.

Keine Chance gegen Messenger

Technisch erfolgt der Versand einer MMS wie bei einer SMS über das mobile Datennetz im 2G-, 4G oder 5G-Netz. Ein Datentarif ist dabei nicht notwendig. Ein MMS-Bild wird zunächst auf dem Handy komprimiert, dann an das zentrale Multimedia Messaging Center weitergeleitet und von dort dann an den Empfänger gesendet. Während ein Smartphone-Foto heute mehrere Megabyte groß sein kann, beträgt die Maximalgröße eines MMS-Fotos in allen deutschen Netzen nur 300 Kilobyte, also 0,3 Megabyte. Fotos, die per MMS versendet werden, kommen somit aufgrund der Kompression in einer geringeren Auflösung beim Empfänger an.

Hinweis von Vodafone: Die SMS, der Short Message Service, mit dem Textnachrichten verschickt werden, wird nicht abgeschaltet. Der SMS-Dienst funktioniert unabhängig vom MMS-Dienst und feierte im Dezember 2022 entspannt sein 30-jähriges Jubiläum (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).

Bildquelle:

  • Wenn das Handy zur Kamera wird: Vodafone startet MMS: Vodafone
66 Kommentare im Forum
  1. Ich kann mich noch daran erinnern, dass viele Mobilfunktarife die Klausel enthielten, dass Instant Messaging ausgeschlossen sei. Gibts das so heute noch?
  2. MMS... Wer hat den Rotz ernsthaft genutzt in den letzten 15 Jahren? Bei dem Pixelmatsch habe ich die Fotos lieber mehr Mail gesendet. Zumal 3 € für ne MMS echt genial günstig waren, so wie die Videotelefonie.
  3. Oh ups. Stimmt. Das war ja die Videotelefonie. Aber ich glaube, ich habe die Zahl von früher im Kopf. Da waren die MMS jedenfalls sehr teuer anfangs.
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