KI in der Schule: Jede zweite Lehrkraft nutzt die Technologie

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Künstliche Intelligenz; © sdecoret - stock.adobe.com
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Fast alle Schüler verwenden Chatbots wie ChatGPT und andere KI-Tools für Hausaufgaben oder Prüfungsvorbereitungen. Inzwischen entdecken aber auch viele Lehrkräfte die neue Technik.

Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz werden an den Schulen in Deutschland auch immer stärker von Lehrkräften verwendet. Nach einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom unter 502 Lehrerinnen und Lehrern der Sekundarstufen I und II haben bereits 51 Prozent konkrete Erfahrungen mit KI-Tools wie ChatGPT oder SchulKI gesammelt. Für die Umfrage, die laut Bitkom repräsentativ ist, wurden Lehrkräfte mehrerer Schulformen wie Hauptschulen, Realschulen, Gymnasien und Gesamtschulen befragt. 

Der KI-Einsatz hat bislang aber nicht alle Lehrkräfte überzeugt. 28 Prozent der Befragten sagten, dass sie auch künftig KI-Tools verwenden möchten. 23 Prozent erklärten hingegen, künftig nicht wieder KI nutzen zu wollen. 28 Prozent haben bislang keine praktischen Erfahrungen mit KI, möchten sie aber bald nutzen. Die Gruppe der Total-Verweigerer ist relativ klein: 11 Prozent schließen den den Einsatz kategorisch aus. Sieben Prozent haben KI bislang nur für private Zwecke ausprobiert.

Jeder 3. Lehrer verbietet KI bei Hausaufgaben

Lehrerinnen und Lehrer, die künstliche Intelligenz für schulische Zwecke nutzen, berichten in der Studie von vielfältigen Anwendungsfeldern. 81 Prozent setzen sie zur Wissensvermittlung im Unterricht ein, 59 Prozent erklären damit KI den Schülerinnen und Schülern. 43 Prozent geben individuelles Feedback mithilfe von KI-Tools, und 36 Prozent bereiten Unterrichtsstunden damit vor. Zehn Prozent der Lehrkräfte geben die Nutzung von KI als Hausaufgabe auf, während 37 Prozent dies ihren Schülerinnen und Schülern verbieten. 

Die Studie deckt aber auch widersprüchliche Haltungen der Lehrkräfte zum Thema KI auf: 80 Prozent der Lehrkräfte meinen, dass alle Schüler lernen sollten, wie man KI nutzt. Gleichzeitig sagen jedoch 39 Prozent, dass die Technologie in der Schule nichts verloren habe. Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder forderte vor diesem Hintergrund die Lehrkräfte auf, das Thema aktiv anzugehen: „Schulen müssen Kinder und Jugendliche mit Künstlicher Intelligenz vertraut machen. Wo, wenn nicht in den Schulen, sollen sie den kompetenten Einsatz von KI lernen?“ Wichtig sei, dass Lehrkräfte bei KI und ihrer Didaktik mit Fortbildungsangeboten unterstützt würden.

Digitalpakt Schule wirkt

Den Stand der Digitalisierung an den Schulen sehen die Lehrkräfte inzwischen durchweg positiv: 92 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer berichten von spürbaren Verbesserungen durch den Digitalpakt Schule, der in den vergangenen fünf Jahren mehrere Milliarden Euro für die Digitalisierung der Schulen bereitgestellt hatte, etwa für WLAN, Tablets, Computer und Netzwerkadministration. 90 Prozent der Lehrkräfte fordern daher eine schnelle Anschlussfinanzierung. 93 Prozent verlangen, dass ein Digitalpakt 2.0 auch Gelder für Lizenzen, Lernmaterialien und Fortbildungen umfasst.

Fast zwei Drittel (65 Prozent) der Lehrerinnen und Lehrer befürchten, dass die digitalen Geräte an ihren Schulen ohne Anschlussfinanzierung zu Investitionsruinen werden. Nur 11 Prozent halten einen Digitalpakt 2.0 für überflüssig.

Text: dpa/ Redaktion: JN

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