Amazons künstliche Intelligenz Alexa gibt es nun auch fürs Auto – ein kompaktes Stück Hardware verspricht auch Haltern von betagten Automobilen smarte Unterstützung. Doch wie einfach ist es tatsächlich, das Echo-Phänomen mit auf Reisen zu nehmen?
Smarte Lautsprecher mit Sprachsteuerung halten immer mehr Einzug in deutsche Haushalte, allen Datenschutzbedenken zum Trotz. Was für manche nicht mehr als unnötige Tech-Spielerei ist, fasziniert auf der anderen Seite nicht nur Futuristen – schließlich ist die Kopplung mit unterschiedlichen Teilen des Haushalts kinderleicht herzustellen und plötzlich jede (smarte) Glühbirne auf Zuruf dimmbar. Wer sich davor scheut, die Amazon-KI Alexa beim Namen zu nennen, darf nach vorheriger Einstellung in der App auch über alternative Aktivierungsworte Kontakt zur körperlosen Stimme aufnehmen. Eines davon ist tatsächlich „Computer“ – ein Traum für Trekkies. Nur bleibt der Wunsch nach einem Earl Grey-Tee noch unerhört, den der Enterprise-Computer Jean-Luc Picard stets auf Kommando heiß einschenkt.
Mit dem Echo Auto hat Amazon nun eine Erweiterung des Echo-Kosmos speziell für mobile Zwecke auf den Markt gebracht. Das ist insbesondere für jene interessant, die ein Auto älteren Baujahres fahren und auf die Annehmlichkeit digitaler Musikwiedergabe, Freisprecheinrichtung für Telefonate und Sprachsteuerung nicht verzichten wollen. Wo sich nur eine bescheidene 3,5mm-Klinkenbuchse als Einspielzugang findet und auch USB-Lademöglichkeit nur über den Zigarettenanzünder besteht fühlt sich das nach einem großen Schritt an – ist es aber wirklich nicht.
Wer nämlich das schmale Gerät über den mitgelieferten Adapter an die oben genannte Stromquelle anschließt und die Alexa-App aufs Smartphone herunterlädt, kann so nach nur wenigen Einstellungen sämtliche Vorzüge nutzen, die der Smart Speaker im Wohnzimmer bereits bietet. Dabei sind diese am Steuer nochmal zusätzlich wertvoll – schließlich ist im Kontext Verkehrssicherheit jeder Blick aufs Smartphone-Display ein nicht unerhebliches Risiko. Wer also Songs und Hörbücher während der Fahrt auswählen will, tut gut daran, es über die Sprachsteuerung abzuwickeln.
Der Echo Auto verfügt über keinen eigenen Lautsprecher, ist aber über ein im Lieferumfang enthaltenes Aux-Kabel mit der Stereoanlage des Fahrzeugs zu verbinden. Sobald das über Bluetooth gekoppelte Smartphone dann erkannt wird, ist bereits alles weitere über die Sprachsteuerung ausführbar. Zwar muss der Echo Auto im Gegensatz zu anderen Bluetooth-Empfängern permanent an einer Stromquelle angeschlossen sein, jedoch lässt sich eine permanente Verkabelung auch dank der ebenfalls mitgelieferten Halterung für das Gerät einigermaßen ordentlich bewältigen. Trotz aller Schlankheit ist die Installation dann immer noch keine Augenweide – dafür gibt es dann jedoch eine ganze Reihe Funktionen auf vier Rädern. Ästhetik-Afficionados mögen an diesem Punkt bereits aussteigen, für Pragmatiker mit smarten Bedürfnissen aber alten Fahrzeugen ist der Echo Auto jedoch eine durchaus erfreuliche Lösung für einen annehmbaren Preis von derzeit günstigen 43,86 Euro (statt 58,48 Euro) als Prime-Deal.
Die Sprachsteuerung reagiert weitestgehend zuverlässig, wobei das Aktivierungswort durchaus schonmal gellend herausgebellt werden muss, wenn die Musik entsprechend laut läuft. Die Halterung für das Gerät ist für die Lüftungsschlitze vorgesehen und erweist sich teilweise als etwas wackelig, wenngleich die magnetische Befestigung für das Gerät selbst angenehm clever gelöst ist. Leichten Punktabzug gibt es für die merkwürdiger Weise fehlende Option, das Gerät im Auto umzubenennen – wer sich im Wohnzimmer bereits daran gewöhnt hat, die KI-Assistenz mit „Computer“ zu aktivieren, muss auf Reisen dann doch „Alexa“ sagen. Das ist allerdings kein großes Manko. Unterm Strich ist der Echo Auto für die Erfüllung mancher smarter Wünsche im Auto durchaus eine Überlegung Wert – gerade bei dem derzeitigen Preisnachlass.
Bildquelle:
- amazoncar: Amazon