IPTV wird – so viel kann schon heute gesagt werden – als großer Gewinner der Empfangswege hervorgehen, wenn im Juli die Nebenkostenpauschale fällt. Zig Millionen TV-Zuschauer müssen bis dahin ihren TV-Empfang neu organisieren. Waipu.tv hilft und hat ein neues Gerät im Portfolio, das den Umstieg erleichtern soll.
Für viele Haushalte stellt sich die Frage, wie es beim TV-Empfang ab Sommer 2024 weitergeht. Neben den Kabelnetzbetreibern buhlen auch Freenet TV mit DVB-T2, Astra mit seinem Satellitenempfang und allen voran die IPTV-Anbieter um die Gunst der Kunden. Diese sind allerdings teilweise zögerlich, was nicht immer am Preis der Angebote liegt, sondern vielmehr an der Bedienung. Schließlich wollen die Zuschauenden weiterhin so unkompliziert wie möglich fernsehen. Da ist es teilweise schon zu viel, eine App zu öffnen, bevor der erste Sender auf dem Bildschirm flackert. Streaming-Geräte, die die IPTV-Anbieter selbst bereitstellen, sind hier eine Alternative. Waipu.tv geht dabei sogar noch einen Schritt weiter und hat neben dem bekannten Waipu.TV 4K-Stick ein zweites Gerät auf den Markt gebracht. Der Waipu.tv Hybrid Stick verfügt zusätzlich über einen DVB-T2- sowie Kabeltuner und ermöglicht es den Nutzenden somit, zumindest übergangsweise die Kabel-TV-Programme über den klassischen Empfangsweg DVB-C oder terrestrische Sender mittels Zimmerantenne via DVB-T2 zu schauen. Wir haben uns das neue Gerät vorab angeschaut.
Lieferumfang des neuen Waipu.TV Hybrid Stick
Der neue Waipu.tv Hybrid Stick ist zum Testzeitpunkt gerade im Anflug auf Handelsketten wie Amazon. Das Gerät wird gut verpackt im handlichen Karton ausgeliefert. Neben dem kleinen Stick, der wiederum problemlos am HDMI-Anschluss an der Rückseite des TV-Gerätes angeschlossen werden kann und somit nicht sichtbar ist, beinhaltet der Lieferumfang die bekannte Waipu.tv-Fernsteuerung. Auch wenn sie dem Trend von wenigen Tasten bei Streaming-Geräten entgegensteht, zeichnet genau diese Eigenschaft den Signalgeber von Waipu.tv aus. Dank des Ziffernblocks und den von Receivern oder TV-Geräten bekannten Tasten wie Vor- und Zurückspulen, einer eigenen Taste für den Programmführer sowie einer Aufnahmetaste, ist sie für die Nutzung des linearen Fernsehens, wie es Waipu.tv nun einmal liefert, bestens geeignet. Die Schnellwahltasten für die Waiputhek, Netflix oder Youtube ermöglichen den schnellen Einstieg in die Streaming-Apps. Das kompakte USB-Netzteil zusammen mit dem USB-C-Kabel sorgen für die Stromversorgung des Sticks. Eine Kurzanleitung soll zudem schnell zum TV-Genuss führen.
Wie wird der Waipu.TV Hybrid Stick angeschlossen?
Der Anschluss ist denkbar einfach: Stick an einen freien HDMI-Anschluss des TV-Gerätes anschließen, USB-Stecker vom Netzteil kommend in den Stick stecken, Netzteil anschließen und auf den entsprechenden HDMI-Eingang am TV-Gerät wechseln. Wurde alles korrekt angeschlossen, prangt nun bereits das Waipu.tv-Logo auf dem Bildschirm. Wer einen der klassischen Empfangswege mitnutzen möchte, muss zusätzlich das Koaxialkabel von der TV-Anschlussbuchse kommend oder das DVB-T-Antennenkabel in den entsprechenden Anschluss einstecken. Im nächsten Schritt erscheint der Hinweis auf dem TV-Gerät, dass die Fernbedienung gekoppelt werden muss. Dies ist ebenfalls einfach: Nachdem die Batterien in den Signalgeber eingesetzt wurden, werden die Home-Taste sowie die Zurück-Taste gleichzeitig gedrückt und gehalten. Sobald die Fernbedienung gekoppelt ist, geht es in den nächsten Installationsschritt.
Nun wird anhand des Setup-Menüs Schritt für Schritt die Grundeinrichtung vorgenommen. Ins Netzwerk wird der Stick per WLAN eingebunden. Zusätzlich zu 2,4-GHz-Netzwerken werden auch 5-GHz-Netzwerke vom Hybrid Stick unterstützt. Neben dem Waipu.tv-Log-in (ein Waipu.tv-Konto muss vorhanden sein) wird auch der Google-Log-in abgefragt. Dieser muss allerdings nicht zwingend erfolgen. Da es sich beim Stick aber um ein Android-Gerät handelt, welches auch sämtliche Apps unter Android 12 verarbeitet, ist es nützlich, sich anzumelden, um komfortabel den Google Play Store nutzen zu können. Danach kann das Gerät auch bei Freenet TV registriert werden, um beispielsweise die ansonsten codierten DVB-T2-Programme der Privatsender zu nutzen.
Nach Registrierung wird der Log-in auch auf dem Waipu.tv Hybrid Stick eingetragen. Der Kanalsuchlauf wird auf dem gewünschten klassischen Empfangsweg ebenfalls ausgeführt und findet in unserem Test sowohl beim terrestrischen Fernsehen als auch im DVB-C-Betrieb alle ausgestrahlten Sender. Abschließend sollte noch das genutzte TV-Gerät richtig eingestellt werden, damit die entsprechenden Tasten auf dem Signalgeber mit Funktionen belegt werden. Je nach Modell zeigt der Stick bereits die korrekte Marke an oder sie muss noch aus einer Liste von Vorgaben ausgewählt werden. Alsdann wird geprüft, ob der Infrarotcode stimmt und durch teils mehrfaches Probieren – auf dem Bildschirm werden die Anweisungen dazu erteilt – der richtige Code gefunden. Funktioniert alles korrekt, genügt die Waipu.tv-Hybrid-Stick-Fernbedienung, um alle Funktionen beim TV-Konsum zu steuern. Die Fernbedienung des TV-Gerätes kann somit zur Seite gelegt werden.
TV-Nutzung über Internet und DVB-T2
Nach dem Einstellen aller Details startet der Stick beim ersten Start mit der Portalseite. Diese wird im laufenden Betrieb auch immer wieder über die Home-Taste (weiße Taste mit Haus-Symbol) erreicht. Aus dem Portal heraus können die Zuschauenden wählen, was sie gern tun möchten. Neben dem Live-Fernsehen können beispielsweise auch die Waiputhek, der Programmführer oder das Aufnahmemenü direkt erreicht werden. Auch der Start von Apps wie Netflix, die Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender, DAZN, Wow, Disney+ und vielen weiteren Angeboten ist möglich.
Wer schnell zum Lieblingssender will, kann diesen auch direkt über die Senderkachel auf dem Portal wählen. Waipu.tv hat auch an all jene gedacht, die mit der Portalseite überfordert sind und nur fernsehen wollen. Sie drücken ganz einfach auf die TV-Taste der Fernbedienung und gelangen in den linearen TV-Bereich, in dem sie zwischen 260 IPTV-Kanälen und weiteren Programmen, die via DVB-T2 oder übers Kabelnetz ausgestrahlt werden, wählen können. Die TV-Taste kann aus jedem Bedienschritt heraus betätigt werden. Sie geleitet die Zuschauenden stets direkt in das lineare Fernsehen. Beim linearen TV selbst muss sich der klassische Kabel-TV-Zuschauer nur wenig umgewöhnen. Die Senderliste ist vorsortiert, lässt sich aber auch in der Reihenfolge anpassen – dazu später mehr. Über die „PROG“-Taste wird die Programmvorschau aufgerufen, hier ist sofort ersichtlich, was gerade auf welchem Sender zu sehen ist. Über das Steuerkreuz wird zur Sendung navigiert und mittels „OK“-Taste der Favorit ausgewählt. Nun ist eine detaillierte Vorschau auf dem Bildschirm sichtbar. Wird nochmals „OK“ gedrückt, springt man direkt zurück in die Live-Sendung. Doch es geht noch komfortabler: Wird die nebenstehende Restart-Funktion ausgewählt, startet die favorisierte Sendung neu und kann von Beginn an geschaut werden. Dies ist ein großer Vorteil gegenüber herkömmlichem Kabel-TV, denn so wird das TV-Programm noch individueller. Interessante Inhalte müssen nicht mehr rudimentär geschaut oder später in der Mediathek herausgesucht werden.
Zapping mit dem Waipu.TV Hybrid Stick
Das Zappen ist mittels der Programmwahltasten möglich, das Umschalten ist sehr zügig, bei klassischen TV-Programmen etwa 1,5 Sekunden. Bei sogenannten FAST Channels, die im Portfolio von Waipu.tv auch eine sehr große Gruppe bilden, kann es ein zwei Sekunden länger dauern, da diese die Sendungen in der Regel sofort beim Zappen auf den Sender neu starten.
So werden TV-Sendungen aufgezeichnet
Auch auf Aufnahmen muss nicht verzichtet werden. Diese werden nicht lokal auf dem Stick, sondern in der Cloud abgelegt. Aktuell sind hier – je nach Waipu.tv-Abo – bis zu 100 Stunden Aufnahmen möglich. Der Vorteil ist, dass sich die Aufnahmen anschließend an jedem Gerät des Accounts nutzen lassen. Mit dem Tarif „waipu.tv Perfect Plus“ sind zum Beispiel vier Geräte parallel nutzbar. Somit kann eine Aufzeichnung auch auf einem anderen als dem Aufnahmegerät angeschaut werden. Verschweigen möchten wir aber an dieser Stelle nicht, das Cloud-Aufnahmen vom Anbieter deaktiviert oder mit Zeitstempeln versehen werden können, wodurch es vorkommen kann, dass eine solche auch einmal abhandenkommt, ohne dass man sie selbst gelöscht hat. Ist der Speicher voll, werden die ältesten Aufnahmen überschrieben, sodass neue Aufnahmen stets mitgeschnitten werden. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es auch bei Aufnahmen der Programme der RTL-Gruppe, diese werden nämlich nur in SD-Auflösung abgelegt. Das ist eine Vorgabe des TV-Unternehmens.
Fernsehen auf Abruf mit dem Waipu.TV Hybrid Stick
Allerdings gehören Aufnahmen in der Zeit von Streaming eher zu einem Nischenprodukt. In der Regel sind die Inhalte über Mediatheken abrufbar, ohne vorher im Programmführer wühlen zu müssen, was aufgenommen werden soll. Die Waiputhek ist ein Pool verschiedener Mediatheken der Sender. Neben Inhalten der öffentlich-rechtlichen Anbieter stehen hier Hunderte Inhalte der deutschen Privatsender und von Pay-TV-Veranstaltern wie History Channel, 13th Street, aber auch Paramount bereit. Auch die Inhalte der FAST Channels sind in der Regel hier noch einmal auf Abruf nutzbar.
So werden weitere Apps installiert
Bei unserem Test lassen sich sämtliche Apps aus dem Play Store installieren und nutzen. Somit ist der Stick auch in Verbindung mit Abos von Netflix, Prime Video, Paramount+, Disney+, Wow, Dyn und vielen weiteren Angeboten nutzbar. Auch Spiele, weitere Mediatheken und Musik-Streaming-Apps lassen sich, wie von Android-Geräten bekannt, über den Play Store installieren. Die Apps sind auf der Startseite individuell platzierbar oder über das App-Menü abrufbar.
Tuner und Kanalsuchlauf
Etwas versteckt findet sich im Hauptmenü von Waipu.tv die Suchlaufoption für den im Stick integrierten Tuner. Dazu wird im Hauptmenü der unten links platzierte Unterpunkt „mein waipu.tv“ ausgewählt. Im nun folgenden Menü sind unter anderem die Appeinstellungen veränderbar. Dazu zählt auch der Kanalsuchlauf. Dieser kann somit nicht nur aus dem Installationsmenü heraus gestartet werden, sondern ist jederzeit nutzbar, wenn es nötig ist. Wie erwähnt, werden alle Sender zuverlässig aufgespürt. Im Kabel-TV können natürlich nur die frei empfangbaren Inhalte geschaut werden, da der Stick ausschließlich die Freenet-TV-Programme decodieren kann. Bei der Sortierung bleiben allerdings die Kabel- und terrestrischen Kanäle aktuell leider außen vor. Über die Sortierfunktion auf der Waipu.tv-Homepage, über die die komplette Reihenfolge der IPTV-Programme geändert werden kann, tauchen derartige Sender nicht auf. Wer diese effektiver nutzen möchte, sollte im Programmführer daher die Filterung für mehr Übersichtlichkeit aktivieren. Für die Zukunft wünschen wir uns, dass Waipu.tv unterschiedliche Favoritenlisten anbieten würde, da auch die Vielfalt der IPTV-Programme mit einem aktuellen Angebot von 261 Sendern für die Zuschauenden immer unübersichtlicher wird. Eigene Favoritenlisten für die Kids, Musikprogramme – bei diesem Genre ist Waipu.tv übrigens mit zwei Dutzend angebotenen Sendern alleiniger Marktführer – oder andere Genres sind wünschenswert.
Scharfe Bilder möglich?
Der neue Waipu.tv Hybrid Stick liefert scharfe Bilder auf den angeschlossenen Fernseher. Dank der Dolby-Atmos-Unterstützung sowie der unterstützten HDR-Formate HDR10 und HDR10+ eignet sich der Streaming-Stick auch perfekt, um 4K-Inhalte von Netflix, Prime Video, Disney+ oder Youtube abzuspielen. Auch wenn UHD-Sender aktuell noch bei Waipu.tv fehlen, zeigt es, dass zukunftsorientiert gedacht wurde. Bei unseren Testsequenzen werden sowohl bei linearen Inhalten sowie bei sämtlichen getesteten Plattformen keine Bildstörungen sichtbar. Nachzieheffekte oder Bildruckeln bleiben aus. Im Übrigen passt sich der Stick stets dem angeschlossen TV-Gerät an, wählt also automatisch die optimale Auflösung und somit die beste, die der Fernseher unterstützt.
Unser Fazit zum Test des Waipu.TV Hybrid Stick
Mit dem neuen Waipu.tv Hybrid Stick macht auch das Schauen linearer TV-Sender richtig Spaß. Schnelles Zappen, eine einfache Bedienung und die Vielfältigkeit zeichnen das Gerät aus. Wer lokale Sender via DVB-T2 (der eine oder andere ist ja noch nicht bei Waipu.tv enthalten) oder klassische Kabelprogramme sehen will, kann dies ebenfalls tun, ohne die App und somit die Bedienung zu wechseln. Vor allem in den Grenzregionen im Süden ist der neue Stick ein cleverer Helfer, um die Programme der Nachbarn auch weiterhin zu sehen. Dank der ausgezeichneten technischen Eigenschaften, wie etwa dem 32 GB großen Speicher, ist der mit Android 12 ausgestattete Stick aber auch für alle interessant, die viele Apps nutzen wollen. Das Gerät überzeugt und schafft ein sehr gutes Testergebnis.
Bildquelle:
- WaipuTV-Stick-Anschluss: Auerbach Verlag
- WaipuTV-Stick-HDMI: Auerbach Verlag
- WaipuTV-Stick-Einstellungen: Auerbach Verlag
- WaipuTV-Stick-Menue: Auerbach Verlag
- WaipuTV-Stick-Programm: Auerbach Verlag
- WaipuTV-Stick-Startseite: Auerbach Verlag
- WaipuTV-Stick-EPG: Auerbach Verlag
- WaipuTV-Stick-Aufnahme: Auerbach Verlag
- WaipuTV-Stick-Waiputhek: Auerbach Verlag
- WaipuTV-Stick-Apps: Auerbach Verlag
- WaipuTVStick-Tabelle: Auerbach Verlag
- WaipuTV-Stick-Test: © Auerbach Verlag, Pixelot/stock.adobe.com