Standby: Zum Stromsparen dürfen Deutschlands Mobilfunkbetreiber die Leistung ihrer Antennen zeitweise verringern.
Die Bundesnetzagentur verschickte vor wenigen Tagen einen Brief an die Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica (O2), in dem sie grünes Licht für eine entsprechende Maßnahme gab. Die Firmen hatten sich an die Behörde gewandt und ihr Konzept vorgestellt. Damit wollten sie sich absichern, dass das Vorgehen im Einklang mit Netzauflagen steht. „Die Maßnahmen sind aus rechtlicher Sicht unbedenklich“, hieß es nun von der Behörde.
Stand-by-Modus zum Beispiel nachts oder tagsüber an abgelegenen Standorten möglich
Bei dem Energiesparmodus wird ein Teil der Frequenzbänder in den Stand-by-Modus versetzt, wenn der Bedarf gering ist – etwa nachts oder tagsüber an abgelegenen Standorten. „Eine Grundversorgung bleibt stets gegeben“, betonte ein O2-Sprecher. Das System erkenne, wenn die Nachfrage steige und fahre die Kapazität in kurzer Zeit hoch. Ähnlich äußerte sich ein Telekom-Sprecher. Mindestens eine Frequenz bleibe immer aktiv. Sobald der Datenverkehr in einer Zelle steige, schalteten alle Frequenzen automatisch wieder hoch.
Vodafone testet seit Oktober den dynamischen Energiesparmodus tagsüber an rund 100 Stationen. Im kommenden Jahr soll der Einsatz ausgeweitet werden. Würde die Technologie überall dort, wo es möglich ist, eingeführt, rechnet Vodafone mit Einsparungen von Energie, die rechnerisch für die Versorgung von 3.000 Haushalten ausreichen würde.
Negative Folgen für den Telefonnutzer wird das System wohl nicht haben. „Wir erwarten keine nennenswerten Einschränkungen für die Kunden“, sagt ein Sprecher der Bundesnetzagentur.
EU-Energielabel zeigt künftig auch Reparierbarkeit von Handys an
Außerdem wird ein Index ab 2025 angeben, wie gut neu verkaufte Smartphones und Tablets repariert werden können. Hersteller müssten auf einer Skala von A bis E angeben, wie gut ihre Geräte repariert werden können, teilten Bundeswirtschaftsministerium und Bundesumweltministerium am späten Freitagabend mit. Hintergrund sei eine Einigung zwischen der Europäischen Kommission und den EU-Staaten. Relevant für die Einstufung sei unter anderem die Anzahl der Schritte zum Auseinanderbauen und wie gut Ersatzteile sowie lange Softwareupdates verfügbar seien.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) bezeichnete die Einigung als eine verlässliche Hilfe bei einer Kaufentscheidung. Zudem gebe es Herstellern einen Anreiz, Produkte innovativ und nachhaltig zu gestalten. „Künftig soll Reparieren statt Wegwerfen das neue Normal werden“, teilte Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) mit.
Die Entscheidung sei eine wichtige Weichenstellung für einen Massenmarkt, wo noch das Einweg-Prinzip dominiere.
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