Für die Werbewirtschaft wird es in Zukunft schwieriger, Informationen über das Verhalten von Nutzern beim Surfen im Web zu sammeln.
Nach dem Vorgehen von Apple und des Firefox-Entwicklers Mozilla gegen sogenannte Cookies von Datensammlern, will auch Google sie bei seinem Webbrowser Chrome in den kommenden zwei Jahren herausdrängen. Chrome dominiert den Markt der Programme zum Navigieren im Web mit einem Anteil von mehr als 60 Prozent. Damit dürfte damit das Ende dieser Art von Datensammlung besiegelt sein.
Cookies sind kleine Dateien, die zum Beispiel eine Website im Browser ablegen kann, um einen Nutzer beim nächsten Besuch wiederzuerkennen. Sie können aber auch verwendet werden, um einer Person von Website zu Website zu folgen. Cookies von sogenannten Drittanbietern – wie etwa Datenhändlern oder Werbefirmen – werden in Apples Safari-Browser und Firefox bereits standardmäßig blockiert. Das soll die Privatsphäre der Nutzer schützen.
Google, der größte Werbekonzern der Welt, will bei Chrome behutsamer vorgehen und rügte in einem Seitenhieb gegen die Konkurrenz, das „barsche“ Vorgehen gegen die Cookies habe Alternativen aufkommen lassen, die ebenfalls in die Privatsphäre der Nutzer eingriffen. Dazu gehört zum Beispiel das sogenannte Fingerprinting, bei dem Computer anhand einer Kombination aus Merkmalen wie technische Daten, angeschlossene externe Geräte und installierte Schriften erkannt und quer durchs Web verfolgt werden.
Unter Hinweis darauf kündigte Google im August an, man wolle statt eines großflächigen Vorgehens gegen Cookies an Alternativen in einer „Datenschutz-Sandkiste“ arbeiten, die behutsamer mit der Privatsphäre umgingen. Jetzt erwartet der Konzern, dass der neue Ansatz innerhalb von zwei Jahre die heutigen Cookies von Drittanbietern verdrängen werde.
Ein Nebeneffekt der Neuordnung könnte zugleich sein, dass es vor allem für Googles kleinere Konkurrenten bei Online-Werbung schwieriger wird, ihren Nutzern personalisierte Anzeigen anzuzeigen.
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