Fachverband befürchtet Stopp des Breitbandausbaus durch Corona

5
270
Computer-Reparatur © Schlierner - Fotolia.com
© Schlierner - Fotolia.com

Der FRK warnt vor massiven negativen Auswirkungen auf den Breitbandausbau, wirtschaftlich wie versorgungstechnisch. Der Breitbandausbau dürfe durch die Coronakrise nicht aufhören.

„Die Coronakrise verdeutlicht gegenwärtig auf dramatische Weise die hohe gesellschaftliche und soziale Bedeutung einer funktionierenden breitbandigen Telekommunikationsinfrastruktur. Zurzeit sind die Netzbetreiber noch damit beschäftigt, die vorhandenen Grabungsgenehmigungen für Glasfaserverlegungen abzuarbeiten“, erklärt der Vorsitzende des Fachverbands für Rundfunk- und BreitbandKommunikation (FRK) Heinz-Peter Labonte.

Allerdings würden in der Alltagspraxis die Anträge auf Grabungsgenehmigungen für Tiefbaumaßnahmen zur Verlegung der Gigabit-Leitungen immer schleppender bearbeitet und entschieden. Zunehmend sei festzustellen, dass die Home-Office-Plicht der Behördenmitarbeiter sowie nicht oder nur unzulänglich vorhandene Verbindungen zu ihren Behördenservern die Arbeit verzögern. „Neben unterbrochenen Lieferketten mit massiven Engpässen bei technischen Komponenten und dem Einreisestopp für rund 100.000 dringend benötigte Entsendearbeitnehmer an den deutschen Grenzen, droht ein immer größer werdender Rückstau bei neuen und laufenden Genehmigungsverfahren,“ so Labonte.

Darüber hinaus drohe noch nach dem Abklingen der Pandemie ein gewaltiger Genehmigungs- und Investitionsrückstau. Mittel- bis langfristig würden dadurch auch das Gigabit-Ziel der Bundes- und Landesregierungen konterkariert, Arbeitsplätze verloren gehen sowie FRK-Mitgliedsfirmen, wie mittelständische Baufirmen, sogar existentiell gefährdet, prognostiziert Labonte.

Abschließend betonte der FRK-Vorsitzende die Tragweite dieser Problematik, „Aktuell erkennen bundesweit vor allem im ländlichen Raum immer mehr Kommunen, wie wichtig leistungsstarke Breitbandnetze – unter anderem für die flächendeckende Gesundheitsversorgung – für alle sind. Deshalb darf das Ausbau-Tempo nicht zurückgehen.“ Die Kommunen sollten daher schon im eigenen Interesse dringend nach Wegen und Alternativen suchen, um Abhilfe zu schaffen.

Bildquelle:

  • Computer-Reparatur: © Schlierner - Fotolia.com
5 Kommentare im Forum
  1. Natürlich werden angefangene Projekte nicht gleich fluchtartig verlassen, aber neue Projekte die sich noch stornieren lassen, werden wohl erstmal auf Eis gelegt und evtl. ganz abgesagt werden.
  2. Aber warum? Weil kommunale Mittel zurückgezogen werden? Ab einem bestimmten Stadium geht das gar nicht mehr so einfach. Dann fährt der Zug.
Alle Kommentare 5 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum