Prof. James Lin bestätigt in einem Fachartikel das Risiko von Handy-Strahlung. Von der WHO fordert er, die Einstufung des Krebspotenzials zu verschärfen.
Die Umwelt- und Verbraucherorganisation diagnose:funk veröffentlicht heute die deutsche Übersetzung eines Fachartikels von Prof. James C. Lin (University of Illinois) zum Thema Mobilfunk-Strahlung und Krebs. Prof. Lin ist Biophysiker und sei ein weltweit angesehener Experte. Er gehörte dem Peer-Review-Panel der NTP-Studie an. Lin nimmt in seinem aktuellen Artikel „Die Bedeutung von Primärtumoren in der NTP-Studie zur Langzeitexposition von Ratten gegenüber Mobilfunkstrahlung“ Stellung zu den Ergebnissen der NTP-Studie und der Ramazzini-Studie. Beide Studien untersuchten, ob Mobilfunk-Strahlung Krebs auslösen kann.
Lin weist mit seinem Artikel ausdrücklich die Versuche zurück, die Bedeutung dieser zwei bisher umfangreichsten Studien zu Mobilfunk und Krebs herunterzuspielen. In seinem Artikel schreibt der Biophysiker unter anderem, dass bei Tests mit Ratten bei den Tieren, die Handy-Strahlung ausgesetzt waren, die Zahl der Tumore „signifikant erhöht“ gewesen seien. Lin fordert, dass die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Einstufung des Krebspotenzials von Mobilfunkstrahlung verschärft. Seit 2011 gilt Handy-Strahlung als „möglicherweise krebserregend“, in Diskussion stehe nun die Einstufung als „wahrscheinlich krebserregend“ oder gar „krebserregend“.
Jörn Gutbier, Vorsitzender von diagnose:funk, fordert die Bundesregierung und das Bundesamt für Strahlenschutz auf, „sich diesen wissenschaftlichen Fakten zu stellen und die Ergebnisse der NTP-Studie anzuerkennen“. In diesem Zusammenhang sei zur Vorsorge auch ein Moderatorium für 5G-Mobilfunk nötig.
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