Politiker und Wissenschaftler haben sich viel von der Corona-Warn-App erhofft. Sie sollte dabei helfen die Infektionsketten zu kontrollieren und zu unterbrechen. Doch jetzt bemängelt eine Studie den praktischen Nutzen.
Die Corona-Warn-App ist seit dem 16. Juni in alle App-Stores, sowohl für Android als auch für iOS, verfügbar. Nach einigen technischen Schwierigkeiten, kritisieren jetzt zwei irische Forscher die Corona-Warn-App und zwei andere Apps, mit ähnlicher Funktionsweise. Dabei haben sie sich auf die praktische Kontakterkennung fokussiert. Die Wissenschaftler vom Trinity College in Dublin, haben Tests in Bussen und Straßenbahnen durchgeführt und herausgefunden, dass zumindest im öffentlichen Nahverkehr die Signalstärke nichts darüber aussagt, wie weit Geräte voneinander entfernt sind. Damit verliert die App ihre Aussagefähigkeit. Grund für die Ungenauigkeiten könnte das verbaute Metall in Bahnen und Bussen sein, dass die Signale reflektiert. Und auch die Art und Weise wie das Smartphone gehalten wird sei ausschlaggebend für die Genauigkeit.
Mit dieser Fehlfunktion hatten die Entwickler der Corona-Warn-App gerechnet und deswegen auch den Zeitfaktor berücksichtigt. So wurde die Zeit in Reichweite von 15 auf 10 Minuten verkürzt. Laut den irischen Forschern verbessert das aber auch nicht die Genauigkeit der Reichweiten-Ermittlung. Es komme weiterhin zu Fehlermeldungen.
Auch bei den italienischen und Schweizer App ist das so.
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