Plattformen wie Livepeer und Theta nutzen die dezentrale Struktur der Blockchain, um alternative Streaming-Lösungen zu bieten, die angeblich mehr Kontrolle für die Content-Ersteller und besseren Datenschutz für die Zuschauer ermöglichen. Traditionelle Streaming-Dienste wie Netflix oder Amazon Prime setzen hingegen auf zentrale Server und sammeln eine große Menge an Nutzerdaten, um personalisierte Werbung zu schalten und das Nutzerverhalten zu analysieren. Doch kann Blockchain wirklich eine neue Ära des Datenschutzes im Streaming einläuten?
Blockchain-basiertes Streaming: Wie funktioniert es?
Die Blockchain-Technologie hat in den letzten Jahren viele Branchen revolutioniert, darunter auch den Gamingsektor, wo unter anderem NFTs entstanden sind und den Glücksspielbereich, wo Anbieter ohne Abfrage von personenbezogenen Daten auf zahlreichenPlattformen, ihre Spiele zugänglich machen. Bitcoin Casinos ermöglichen schnelle, zuverlässige und anonyme Geldtransfers (Quelle: https://kryptoszene.de/bitcoin-casino-vergleich/). Auch Blockchain-basierte Streaming-Plattformen kommen auf, sie funktionieren nach dem Prinzip der Dezentralisierung.
Anstatt Inhalte auf zentralen Servern zu speichern, werden sie auf einem Netzwerk von Nodes (Rechnern) verteilt. Dies ermöglicht nicht nur eine höhere Ausfallsicherheit und niedrigere Kosten, sondern bietet auch potenziell mehr Datenschutz. Zuschauer können auf Inhalte zugreifen, ohne persönliche Daten preisgeben zu müssen, da die Zahlungen und Interaktionen über verschlüsselte Wallets abgewickelt werden. Auf diese Weise entsteht eine gewisse Anonymität, da die Blockchain lediglich kryptografische Hash Werte speichert.
Smart Contracts und Tokenisierung
Ein großer Vorteil der Blockchain-basierten Plattformen ist der Einsatz von Smart Contracts. Diese automatisieren Zahlungen zwischen Zuschauern und Content-Erstellern, wodurch die Notwendigkeit eines zentralen Vermittlers entfällt. Content-Ersteller werden sofort und transparent für ihre Arbeit entlohnt, ohne auf traditionelle Plattformen und deren komplizierte Vergütungsstrukturen angewiesen zu sein.
Ein weiterer Trend ist die Tokenisierung von Inhalten. Durch die Umwandlung von digitalen Inhalten in handelbare Token können Künstler ihre Werke monetarisieren, indem sie diese direkt an Fans verkaufen. Es werden so neue Einkommensmöglichkeiten geschaffen und es bietet sich der Vorteil, dass das Eigentum und die Authentizität der Inhalte durch die Blockchain nachgewiesen werden können. Für die Zuschauer bedeutet dies, dass sie Inhalte direkt von den Erstellern erwerben können, ohne dass persönliche Daten in großen Datenbanken gespeichert werden.
Privatsphäre und Anonymität
Die Blockchain wird oft als Lösung für den Datenschutz im Streaming hervorgehoben. Im Gegensatz zu traditionellen Plattformen, die umfangreiche Nutzerprofile erstellen, um Werbung zu personalisieren, werden bei Blockchain-Lösungen Transaktionen verschlüsselt und pseudonymisiert. Dies reduziert die Menge an persönlichen Daten, die gesammelt werden.
Allerdings bleibt die vollständige Anonymität der Zuschauer ein offenes Thema. Da jede Transaktion in der Blockchain dauerhaft und öffentlich gespeichert wird, besteht die Gefahr, dass durch Querverweise theoretisch Rückschlüsse auf das Verhalten der Nutzer gezogen werden könnten. Trotz der Verschlüsselung könnten dritte Parteien mit den richtigen Informationen in der Lage sein, die Identität der Nutzer zu entschlüsseln.
Eine weitere Herausforderung stellt die Einhaltung der DSGVO dar, insbesondere das „Recht auf Vergessenwerden“. Das Recht auf Löschung ist eines der zentralen Werkzeuge zur Durchsetzung datenschutzrechtlicher Selbstbestimmung. Mit diesem Recht kann die restlose Entfernung personenbezogener Daten bei einem für deren Verarbeitung Verantwortlichen verlangt werden (Quelle).
Die Blockchain ist darauf ausgelegt, Daten dauerhaft zu speichern, was im Widerspruch zu den Datenschutzrechten steht, die Nutzern erlauben, ihre Daten löschen zu lassen. Ein Lösungsansatz könnte darin bestehen, die Schlüssel zur Entschlüsselung der Daten zu zerstören, aber diese Methode ist in der Praxis schwer umsetzbar.
Ein weiterer Aspekt, der in der Diskussion um Blockchain-basiertes Streaming nicht ignoriert werden sollte, ist die Rolle der Werbung. Traditionelle Streaming-Plattformen wie YouTube und Netflix sammeln Unmengen an Nutzerdaten, um gezielte Werbung zu schalten. Diese datengetriebenen Modelle stehen oft in der Kritik, da sie detaillierte Profile über das Sehverhalten der Zuschauer erstellen, um personalisierte Anzeigen zu schalten.
Blockchain-basierte Plattformen könnten diese Art der Werbeverfolgung vermeiden, indem sie auf datengetriebene Werbung verzichten. Stattdessen könnten sie ein werbefreies Modell bieten oder Werbung auf der Grundlage von anonymisierten Nutzerinteraktionen schalten. Dies würde den Datenschutz der Zuschauer erheblich verbessern und das Vertrauen in die Plattformen stärken.
Revolution oder nur Hype?
Die Blockchain-Technologie könnte nicht nur den Datenschutz der Zuschauer verbessern, sondern auch den Content-Erstellern mehr Kontrolle und transparente Bezahlung ermöglichen. Doch trotz dieser vielversprechenden Vorteile gibt es weiterhin Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf die vollständige Anonymität und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften wie der DSGVO.
Während Blockchain-basierte Plattformen wie Theta und Livepeer bereits Fortschritte in Bezug auf Datensicherheit und Monetarisierung gemacht haben, bleibt die Frage offen, ob sie langfristig die datengetriebenen Modelle der großen Streaming-Anbieter ablösen können. Der Schutz der Privatsphäre ist ein zentrales Versprechen, das jedoch in der Praxis noch weiter ausgearbeitet und verfeinert werden muss, um das Vertrauen der Nutzer wirklich zu gewinnen.
Bildquelle:
- Bitcoin Etherium Blockchain krypto: Foto von Jonathan Borba