Apple: Ältere iPhones wären zu langsam für neue KI-Funktionen

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© Apple

Als bekannt wurde, dass Apples neue KI-Funktionen auch auf vielen relativ frischen iPhones nicht laufen werden, gab es einiges Murren. Das habe rein technische Gründe, betont der Konzern.

Apple hat die Entscheidung verteidigt, dass Besitzer vieler iPhones bei den neu angekündigten fortgeschrittenen KI-Funktionen außen vor bleiben werden. Dies habe ausschließlich technische Gründe, betonte KI-Chef John Giannandrea bei einem Live-Interview des Podcasts „The Talk Show“ am Dienstag (Ortszeit). Die Geräte müssten leistungsstark genug für die Software sein. Man könne die KI-Modelle theoretisch zwar auch auf alter Technik laufen lassen – aber sie wären dabei zu langsam, um nützlich zu sein.

Für die neuen KI-Modelle, die der Konzern unter der Bezeichnung „Apple Intelligence“ zusammenfasst, wird man eines der künftigen iPhones oder mindestens ein iPhone 15 Pro aus dem vergangenen Herbst brauchen. Bei den Mac-Computern gibt es mehr Spielraum: Da reicht jeder der hauseigenen Chips der M-Reihe, mit denen Apple seit 2020 Intel-Prozessoren ersetzte. Auf iPads mit M-Chipsystemen werden die Funktionen ebenfalls laufen. Neben den Chips spiele auch die RAM-Speicherkapazität eine Rolle, sagte Software-Chef Craig Federighi.

Man benötigt mindestens ein iPhone 15 für „Apple Intelligence“ KI-Anwendungen

Apple setzt darauf, unter anderem aus Datenschutzgründen so viel Rechenarbeit wie möglich auf den Geräten zu erledigen. Das erhöht auch die Anforderungen an deren Leistung. Zugleich entwickelte der Konzern ein Verfahren, mit dem die Aufgaben verschlüsselt an Apples Server weitergereicht werden. Danach sollen die Daten wieder komplett aus der Cloud verschwinden. „Wir verwenden keine Daten von Nutzern, um unsere Modelle zu trainieren“, betonte Giannandrea.

Die neuen Funktionen sollen ab Herbst zum Beispiel verpasste E-Mails und Kurznachrichten zusammenfassen, individuelle Emoji-Symbole erstellen sowie Informationen auf Zuruf finden und bündeln. Die Software wird auch Bilder aus Text-Vorgaben erzeugen können. Anders als bei vielen anderen Diensten generiert die Apple-KI aber keine künstlichen Fotos. „Weil wir es nicht leicht machen wollen, Deepfakes zu erzeugen“, sagte Giannandrea. Deepfakes sind ein Problem, weil es immer einfacher wird, täuschend echt aussehende Bilder – und auch Videos – von Personen zu erstellen.

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15 Kommentare im Forum
  1. Das ist so typisch vom angebissenen Apfel! Der Konzern floriert nur deswegen so gut, weil er seinem solventen Klientel das Geld aus den Taschen zu ziehen weiß und technisch unbedarften Leuten sogar verkauft, dass der Himmel grün statt blau ist. Aktuelle Apfelmodelle und zu langsam - das wäre, dass der Himmel grün statt blau sein soll.
  2. Ähm, kein anderer Smartphone-Hersteller leistet einen so langen offiziellen Update Support wie Apple. Das aktuelle iOS 17 erhalten noch Geräte aus 2018 (XR und XS). Und zwar direkt am Release-Tag. Die Modelle davor bekommen regelmäßig noch Sicherheitsupdates. Die neuen iPhones verkaufen sich auch so. Dafür gibt es vielerlei Gründe. Anders als Google will Apple aus Datenschutzgründen soviele KI-Funktionen wie möglich auf dem Gerät selbst ausführen lassen und nicht in der Cloud. Das braucht Rechenpower. Das ist ein Grund. Und ja, sicher auch ein Verkaufsargument. Was ist daran schlimm? Unternehmen wollen Geld verdienen. Apple mit dem Verkauf von Geräten und Software, Google mit dem Verkauf deiner Daten, die es auch über Android sammelt. So hat jeder sein Geschäftsmodell für seine Milliardengewinne. Braucht man KI aktuell wirklich auf dem Smartphone? Ich nicht. Aber dem Hype kann sich kein Hersteller entziehen, will er nicht den Anschluss verlieren.Bis das aber alles mal serienreif funktioniert, kaufe ich mir auch so ein neues Gerät. In zwei drei vier Jahren vielleicht, wenn mein aktuelles iPhone 13 Pro Max seine Schuldigkeit getan hat. Aktuell reicht das für meinen Alltagsbedarf, telefonieren, Nachrichten schreiben und abrufen, Termine organisieren etc. vollkommen aus. Dafür brauche ich keine KI, das schafft mein Gehirn noch selbst.
  3. Das mit den Updates für "ältere Modelle" soll jetzt als "gutes Argument" herhalten?! Ist das dein Ernst? Gute noch upzudatende Smartphones werden "laut dem Munde Apples" 'unbrauchbar für KI-Anwendungen'. Das heißt, dieser faule Apfel zwingt/nötigt seine Nutzer zum Kauf neuer Geräte, obwohl die alten noch lange gut sind, auch die KI-Funktionen ausführen können. Und so langsam, dass man sich dabei die Haare ausreißt wird es sicher nicht sein. Also man könnte die KIs auch in bestehende Geräte per Update implementieren. Tut das jedoch nicht, weil man damit kein Geld verdient. So wünschenswert lange Update-Unterstützung für solche Geräte sein mag, nutzen sie nichts, wenn diese Geräte die immer noch gut funktionieren und "sicher" durch Updates sind, muss man das gute Phone in die Schublade tun, wenn man die neuen Funktionen haben will, obwohl das alte Phone das auch gut schafft mit seiner Hardware. Genau das ist meine Analogie, dass der faule Apfel die Leute davon überzeugt, dass der Himmel nicht blau, sondern grün ist. "Alte Phones sollen zuuu langsam sein" - wer's glauben will - touche. Was Updates angeht: SHIFTphones und FAIRPHONE bieten auch lange Updates an - zugegeben, Nieschenprodukte, will aber mein Shiftphone nicht mehr missen. Und ja, ich habe mich selbst geprüft, ob ich diesem neuen KI-Hype folgen soll. Jetzt kann ich sagen, ich wäre schön blöd gewesen, wenn ich es nicht probiert hätte. Es nützt mir in allen Lagen. Muss aber jeder selbst entscheiden, ob man KIs nutzen will oder nicht. Ich wollte "diesem 'Hype-Blödsinn'" nicht folgen. Gut, dass ich mein konservatives Brett vorm Kopf entfernt hab, sonst wären mir viele Möglichkeiten gar nicht bewusst und verwehrt geblieben...
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