Antennen-Teleskopmast in der Praxis

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Dieser Teleskopmast trägt die schlichte Bezeichnung „Alu-Schiebemast 1506“. Er wiegt nur 3,9 Kilogramm und ist zusammengeschoben nur 1,5 Meter lang

Teleskopmasten finden ihr primäres Einsatzgebiet im Amateurfunk, etwa, wenn es zur Abspannung von Drahtantennen geht. Selbstverständlich lassen sich auf ihnen auch Funkantennen aller Art montieren. Vollpflastern mit großen Antennen kann man sie allerdings nicht, dafür sind sie nicht stabil genug ausgeführt.

Im Detail

Unser Teleskopmast hört auf die schlichte Bezeichnung „Alu-Schiebemast 150/6“. Er besteht aus fünf ineinandergeschobenen Aluminiumrohren mit einer Wandstärke von je 2 Millimeter. Ihre Durchmesser sind 40, 35, 30,25 und 20 Millimeter. Im zusammengeschobenen Zustand ist der Teleskopmast gerade einmal 1,5 Meter lang und findet so leicht in den meisten Autos Platz. Mit rund 3,9 Kilogramm ist der Mast auch nicht sonderlich schwer. Was insofern wichtig ist, da man so auch im Urlaub mit seiner Hilfe leicht eine Antennenanlage zum Senden oder auch nur Empfangen aufbauen kann.

Oben sind die vier unteren Masten mit vier Schlitzen im Abstand von je 90 Grad zueinander versehen. Die ausgezogenen Elemente werden mit Schellen fixiert

An ihrer Oberseite sind die vier unteren Masten mit je vier, etwa 5 Zentimeter langen Schlitzen im Abstand von je 90 Grad zueinander versehen. Ferner sind über sie Schellen geschoben, mit denen die betreffenden Mastelemente gelockert und ausgeschoben werden können. Dazu dienen Sechskantschrauben, die entweder mit einem 13er-Sechskantschlüssel oder zur Not auch mit einem entsprechend großen Schlitzschraubendreher, gelockert und auch wieder fest angezogen werden können.

Der Alu-Schiebemast 150/6 lässt sich auf eine beliebige Länge bis zu maximal 6 Meter ausziehen. Was in etwa schon der Höhe eines eingeschößigen Wohnhauses nahe kommt. Damit der Mast nicht zu weit ausgeschoben wird, ist jedes Rohrstück bei der zulässigen maximalen Auszugslänge mit einer Markierung versehen. Diese sollten keinesfalls ignoriert werden, da ansonsten die Stabilität des ausgeschobenen Teleskopmasten nicht mehr gegeben ist. Knickt er infolgedessen zusammen, ist mit bis zu ernsthaften Schäden an Personen und Sachgütern zu rechnen.

Bevor am Alu-Schiebemast 1506 eine Antenne montiert und er ausgeschoben wird, ist er auf guten Halt zu prüfen

Aufbau

Hat man einen Teleskopmast erstmals in Händen, wird man sich fragen, wie man ihn aufstellen soll. Denn an ihm ist nichts zu finden, mit dem man ihn mal schnell wo aufstellen könnte. Hier ist die eigene Kreativität gefragt oder anders gesagt, das „Wie“ ergibt sich aus der Umgebung, in der man ihn nutzen möchte. Weiter spielt die Nutzungsdauer eine entscheidende Rolle. Braucht man ihn nur für wenige Stunden bei Schönwetter, wird der erforderliche Aufwand ein geringerer sein, als wenn der Teleskopmast auch Stürmen trotzen soll.

Auf freiem Feld wird man ihn mit um 120 Grad zueinander versetzten Seilen aufstellen und abspannen. Eine geeignete Aufhängevorrichtung ist dazu nur nahe der Mastspitze zu montieren. Dafür benötigte Abspannschellen und –seile sind im Amateurfunk-Fachhandel erhältlich.

Alternativ bietet es sich an, den Mast für einen zeitlich befristeten Einsatz von wenigen Stunden oder Tagen, etwa an einem Balkongeländer mit Kabelbindern zu fixieren. So haben auch wir es für Antennentests gemacht und dafür kaum länger als zwei Minuten gebraucht.

Für dauerhafte Montage, etwa an einer Haus- oder Gartenhüttenwand, empfehlen sich Masthalterungen, die als Mauerhaltesets angeboten werden. Diese sind durchweg aus feuerverzinktem Stahl gefertigt und sind mit verschiedenen Abständen zum Mauerwerk erhältlich. So hat man mit ihnen auch die Chance, zumindest kleine Dachvorsprünge zu überwinden. Die Mauerhaltesets sind mit Schellen versehen, so wie man sie auch von terrestrischen Antennen zur Mastmontage kennt. Der maximal zulässige Mastdurchmesser liegt bei 60 Millimeter. Stabile Mauerhaltesets sind bereits ab unter 30 Euro erhältlich.

Hier wurde der Teleskopmast auf etwa 5 Meter ausgefahren. Auf diese Weise nutzen wir zwar nicht seine volle Länge aus, profitieren aber von höherer Stabilität

In der Praxis

Gleich vorweg, wir haben uns die Handhabung eines Teleskopmasts umständlicher vorgestellt. Nachdem die Antenne am oberen Mastelement montiert wurde, ist einfach die für dieses Teleskopelement zuständige Sechskantschraube zu lockern. Wofür wir dringend einen Schraubenschlüssel empfehlen. Mit einem Schraubendreher wird man kaum die nötige Kraft aufbringen, um die Schraube zu lockern und anschließend wieder ausreichend fest zuzudrehen.

Ist die Schraube ausreichend gelockert, lässt sich das Mastelement leicht nach oben schieben. Dabei wird es sogar noch fest genug von der Schelle in Position gehalten, sodass das Mastelement nicht gleich wieder herunterrutscht. Was insbesondere beim wieder festschrauben hilfreich ist. Überraschenderweise verändert sich das Handling nicht, wenn bereits alle Teleskopelemente ausgefahren sind.

Wir haben übrigens darauf verzichtet, die Masthöhe bis auf das zulässige Maximum auszureizen. Selbst wenn man bei jedem Teleskopelement nur bis rund 15 Zentimeter vor der Markierung herausschiebt, verliert man nicht allzu viel an Höhe. Dafür gewinnt man an Stabilität und Betriebssicherheit.

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3 Kommentare im Forum
  1. Ohne Abspannung, bei 5…6m Mast-Länge dann mindestens Abspannungen bei ca. der halben Mast-Länge und am Mast-Ende, ist das richtiger Pfusch. Dies insbesondere bei Vormast-Montage einer Yagi-Antenne am Mast-Ende, wie auf dem Foto zu sehen. Auch die gezeigte provisorische Mastbefestigung mit zwei Kabelbindern an einem sicherlich nicht der Windlast entsprechendem Zaunpfahl ist mehr als fragwürdig. Das hält bestenfalls bei Windstille. Wie kommt man nur darauf sowas als „empfehlenswert“ auch noch zu zeigen?
  2. So eine Behelfs-Konstruktion kann nur bei wenig Wind temporär genutzt werden, zum Beispiel auch auf einem Camping-Platz. Über Blitzschutz sollte man dabei nicht nachdenken, auch Wohnmobil-Nutzer werden für die mobile Sat-Antenne keinen Erder vorsehen.
  3. Ach was, das sind doch bestimmt geplante Sollbruchstellen, damit der Mast nicht abknickt.
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