ChatGPT übertrifft Alexa an Eloquenz, gleichzeitig kann der Chatbot auch völligen Unsinn von sich geben. Kann Amazon Wahrheitsgehalt und Sprachkompetenz zusammenbringen? Aktuelle Entwicklungen sprechen dafür, dass der Konzern in Sachen KI aufrüsten will.
Sie sind die wohl bekanntesten Amazon-Geräte: Echo-Lautsprecher mit Sprachassistentin Alexa. Der Konzern folgte bei ihnen dem Grundsatz, Technik möglichst zum Produktionspreis zu verkaufen, in der Hoffnung, mehr Geld mit Diensten zu verdienen. Von den verschiedenen Modellen der Echo-Lautsprecher wurden Dutzende Millionen Geräte verkauft. Doch die Fähigkeiten von Alexa wurden zuletzt von Chatbots mit Künstlicher Intelligenz wie ChatGPT in den Schatten gestellt. Denn die erweckten den Eindruck, leichter Sätze formulieren zu können.
Seit 2010 führte Dave Limp die Geräte-Sparte von Amazon, unter ihm wurden neben Tablets und Streaming-Boxen die Echo-Lautsprecher eingeführt. Limp hatte zuletzt betont, auch Amazon verwende KI-Technologie – und Alexa müsse verlässliche Antworten liefern. ChatGPT und ähnliche Konkurrenz-Software sind bekannt dafür, auch völlig falsche Informationen auszugeben.
Geräte-Chef Limp zieht den Hut
Ist Limp an der Implementierung von KI in Alexa gescheitert? Zum Jahresende verlässt er den Konzern. Ein Nachfolger solle in den kommenden Wochen bekanntgegeben werden, schrieb Amazon-Chef Andy Jassy in einer am Montag veröffentlichten Nachricht an die Mitarbeiter. Die Geräte-Sparte war in den vergangenen Monaten von Stellenstreichungen betroffen, die konzernweit rund 27.000 Jobs betrafen.
Dass nun auch der Chef geht, könnte dafür sprechen, dass Amazon eine Neuaufstellung der Sparte plant und mit dem bisherigen Kurs nicht zufrieden war. Dass es sich hierbei um Innovationen im KI-Bereich handelt liegt nahe. Schließlich bieten die jüngsten Entwicklungen in Sachen Künstliche Intelligenz ein enormes Potenzial für diverse Branchen. In der Mitteilung von Amazon zeigt sich Limp versöhnlich, spricht aber auch das „Goldene Zeitalter der Informatik“ an: „Unsere Teams sind mitten in dieser Revolution, und ich freue mich sehr darauf, dass die Welt sieht, was wir für unsere Kunden in petto haben“.
SpaceX-Konkurrenz und Robotaxis
Zuletzt trieb Limp mehrere teure Projekte voran. Dazu gehört der Plan für ein weltumspannendes Netzwerk von Satelliten zur Internet-Versorgung mit dem Namen Kuiper. Das Projekt könnte mit dem Starlink-System der Raumfahrtfirma SpaceX von Tech-Milliardär Elon Musk konkurrieren. Die mehr als 3000 Kuiper-Satelliten müssen allerdings noch gebaut und ins All gebracht werden.
Amazon kaufte auch die auf selbstfahrende Autos spezialisierte Firma Zoox und bereitet den Start von Robotaxi-Diensten unter anderem in Las Vegas vor. Limp ließ zudem Roboter für den Haushalt entwickeln. Er setzte dafür auch zum Kauf des Robotersauger-Spezialisten iRobot an, der Deal wird noch von Wettbewerbshütern geprüft.
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- amazonecho: Amazon