Zwei-Stunden-Flug möglich? Russland will 2020 in Rekordzeit zur ISS fliegen

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Erde, NASA TV; © NASA TV
Der erdnahe Weltraum sieht ruhig und friedlich aus. Tatsächlich befindet sich dort reichlich Weltraumschrott. Er gefährdet Satelliten © NASA TV

Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos will im kommenden Jahr einen neuen Rekord für die kürzeste Zeit unbemannter Flüge zur Internationalen Raumstation ISS aufstellen.

Mit neuer Technik soll getestet werden, ob die ISS in 400 Kilometer Höhe auch in einer Flugzeit von nur zwei Stunden erreicht werden könne, teilte die Behörde am Montag russischen Agenturen zufolge mit. Vorgesehen sei, dass Raumschiffe nach nur einer Erdumrundung die ISS erreichen sollen.

2019 hatte Roskosmos bereits eine neue Bestzeit aufgestellt: In nur rund dreieinhalb Stunden schickten die Russen nach zwei Erdumrundungen einen Raumfrachter mit Nahrungsmitteln und Treibstoff zur ISS. Irgendwann solle dieses Schnellverfahren auch für bemannte Flüge eingesetzt werden, sagte Roskosmos-Chef Dmitri Rogosin. „Das ist unsere Aufgabe für die Zukunft.“

Früher brauchte der Flug zur ISS rund zwei Tage. Seit 2013 nutzt Roskosmos auch für bemannte Flüge zur Raumstation eine kurze Variante, die aber immer noch gut sechs Stunden dauert. Die Flugzeiten von etwas mehr als drei Stunden sind derzeitige Rekorde.

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  • Bild A7: © NASA TV
6 Kommentare im Forum
  1. Bei bemannten Flügen hätte die verringerte Flugzeit eine gewisse Relevanz für die Besatzung und deren Wohlbefinden - wenn die G-Kräfte dadurch nicht zu stark ansteigen. Bei unbemannten Flügen sollte es doch eigentlich egal sein, wie lange der Transport dauert - außer es ist etwas überlebenswichtiges, das unerwartet und schnell nach oben geschafft werden muss. Bei unbemannten Flügen sollte damit eigentlich die Effizienz des Transportes am Wichtigsten sein. Wenn man deshalb auf Kosten der Nutzlast mehr Treibstoff mitnehmen müsste, um schneller oben zu sein, sollte man es - außer für Notfälle - lassen ... Bei bemannten Flügen könnte es natürlich neben der Bequemlichkeit noch eine Abwägung geben, ob der Mehrbedarf an Treibstoff ggfs. durch ein Weniger an notwendigem Sauerstoff usw. für die Versorgung der Besatzung bei einem Schnell-Transfer aufgewogen wird ... Davon abgesehen ist es durchaus angebracht, das Verfahren natürlich zu Testen und "Einzuüben" um für den Fall der Fälle auch bei Nutzlasttransporten gerüstet zu sein ...
  2. Es sollte aber nicht nur der Fokus auf der Technik liegen, sondern auch auf das Startfenster. Freilich ließe sich etwas auch am Flugplan machen, damit kürzere Flüge zur ISS möglich werden.
  3. Wenn die Besatzung anschliessend eh zumindest Tage, meist sogar Wochen oder Monate auf der ISS verbringt, ist es eigentlich sogar da egal wielange der Flug dahin dauert.
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