Russlands Raumfahrt will ihren Startplatz am europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana dauerhaft stilllegen.
„Wozu brauchen wir ihn noch?“, fragte der Leiter der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Dmitri Rogosin, am Samstag in der Stadt Samara. „Wozu brauchen wir einen derart unzuverlässigen Partner?“, sagte er in Richtung der Europäischen Weltraumagentur ESA.
Wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine am 24. Februar hatten die EU und die USA Sanktionen auch gegen die russische Raumfahrt verhängt. Roskosmos sagte im Gegenzug weitere Starts seiner Sojus-Raketen aus Kourou ab. In 15 Jahren Zusammenarbeit hatten dort 27 Sojus abgehoben.
Statt geplanter 30 Starts werde Roskosmos wegen der Sanktionen in diesem Jahr nur etwa 20 Starts absolvieren, sagte Rogosin. „Aber das ist nicht schlimm.“ Es entfielen sechs Starts von Internet-Satelliten für das Netzwerk OneWeb von russischen Weltraumbahnhöfen sowie drei Starts mit französischen Erderkundungs-Satelliten aus Kourou.
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