Wetterbeobachtungssatellit Meteosat 12 in Betrieb genommen

0
92
Unsere Erde, gesehen vom neuen Meteosat 12 zu Mittag des 9. Dezembers 2024

Die geostationären Meteosat-Satelliten sind seit Jahrzehnten das Rückgrat der Wettervorhersage unter anderem in Europa. Am 4. Dezember wurde Meteosat 12 offiziell in Betrieb genommen.

Wann wurde Meteosat 12 gestartet?

Den Namen Meteosat 12 trägt der Satellit erst seit seiner offiziellen Inbetriebnahme am 4. Dezember 2024. Gestartet wurde er fast genau vor zwei jahren, am 13. Dezember 2022. Damals noch unter dem Namen MTG-I1. MTG steht übrigens für Meteosat Third Generation. Der Satellit hat eine Größe von 2,3 x 2,8 x 5,2 m und ist 3,8 Tonnen schwer. Davon entfallen alleine 2 Tonnen auf den Treibstoffvorrat. Er soll für eine geplante Einsatzdauer von 8,5 Jahren reichen.

Zwei Jahre bis zur Inbetriebnahme?

Zwei Jahre zwischen Start und offizieller Inbetriebnahme mögen als außergewöhnlich lange erscheinen. Doch wie wir inzwischen wissen, dauert es ausgesprochen lange, bis ein moderner Satellit seine ihm zugedachte Orbitposition im geostationären Orbit erreicht. Diese befindet sich für Meteosat 12 auf 0 Grad, also exakt über dem Nullmeridian. Hier befindet sich auch noch Meteosat 10, der nach wie vor in Betrieb ist und die, nennen wir es Grundlast der Wetterbeobachtung, bewerkstelligt.

Neben der Positionierung nimmt auch die technische Prüfung aller an Bord befindlichen Instrumente einiges an Zeit in Anspruch. Bei ihnen geht es schließlich auch um Zuverlässigkeit. Diese stellt sich erst im Zuge von Langzeittests heraus.

Was ist der Mehrwert von Meteosat 12?

Auf den Punkt gebracht ist er mit besseren und genaueren Instrumenten ausgestattet. Sie helfen, das Wettergeschehen noch detaillierter als bis jetzt möglich zu beobachten und Zusammenhänge besser zu deuten.

So kann Meteosat 12 von der gesamten, ihm zugewandten Erdoberfläche alle 10 Minuten eine neue Aufnahme mit einer räumlichen Auflösung von 1 bis 2 km machen. Jede Aufnahme besteht aus 16 Kanälen, die unterschiedliche Spektralbereiche abbilden. Alternativ dazu kann der Satellit in nur 2,5 Minuten doppelt so detailreiche Aufnahmen von nur einem Viertel der von ihm sichtbaren Erdoberfläche machen. Dank der verbesserten Wetterbeobachtung, lassen sich auch exaktere Prognosen zu bevorstehenden Wetterkatastrophen machen. Was wiederum wichtig für Frühwarnsysteme ist.

Mit einem separaten Instrument erfasst Meteosat 12 alle Blitzentladungen, die entweder in Wolken oder zwischen Wolken und der Erdoberfläche stattfinden. Damit werden etwa wertvolle Informationen für die Luftfahrt gewonnen.

Ein weiteres System an Bord empfängt Daten von autark arbeitenden Beobachtungsstationen, wie sie etwa auf Bojen, Ballons und Schiffen zu finden sind. Die eingesammelten Daten werden zur Erde weitergeleitet.

Wer profitiert von Meteosat 12?

Kurz gesagt: wir alle. Denn die von ihm gesammelten Wetterdaten werden an die nationalen Wetterdienste und andere Stellen zur Nutzung weitergegeben. Damit nimmt der neue Satellit Einfluss auf die Wettervorhersagen und das Verständnis unseres Klimas.

Auch interessant:

0 Kommentare im Forum
Alle Kommentare 0 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum