Mit einem Europäer an Bord ist eine russische Sojus-Rakete zur Internationalen Raumstation ISS unterwegs. Flugingenieur Kuipers soll im Februar das Andocken eines privaten Raumfrachters leiten.
Bilderbuchstart in den Winterhimmel: Ein Russe, ein US-Amerikaner und ein Niederländer sind an Bord einer Sojus-Rakete zur Internationalen Raumstation ISS aufgebrochen. Das Raumschiff hob am Mittwoch bei klirrender Kälte von minus 15 Grad Celsius planmäßig um 19.16 Uhr Ortszeit (14.16 MEZ) vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan ab. Das russische Staatsfernsehen übertrug den Start von dem verschneiten Kosmodrom in der zentralasiatischen Ex-Sowjetrepublik direkt.
Die Rakete mit Oleg Kononenko, Donald Pettit und André Kuipers an Bord habe nach kurzer Zeit wie vorgesehen die Erdumlaufbahn erreicht, sagte ein Sprecher der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos. Die Männer sollen an diesem Freitag an der ISS ankoppeln und bis Mai im All bleiben. In dieser Zeit ist mindestens ein Außeneinsatz geplant. Nach dem Absturz eines unbemannten russischen Raumfrachters im August war der Start der Sojus-Rakete um einige Tage verschoben worden.
Im Februar will das US-Unternehmen SpaceX erstmals einen privaten Raumfrachter zur ISS schicken. Bei einem erfolgreichen Manöver sollen dort künftig Plätze für Raumfahrer angeboten werden. Russland ist nach dem Aus für die US-Space-Shuttles derzeit das einzige Land, das bemannte Flüge zur ISS organisiert.
Für den niederländischen Flugingenieur Kuipers von der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA ist es sieben Jahre nach seiner ersten Reise zur ISS die zweite Mission. Auch Kosmonaut Kononenko war schon einmal auf der Raumstation, für den US-Astronauten Pettit ist es sogar der dritte Aufenthalt. Die Kosmonauten Anton Schkaplerow und Anatoli Iwanischin sowie US-Astronaut Daniel Burbank, die derzeit auf der ISS arbeiten, sollen im März 2012 zur Erde zurückkehren.
[dpa/ar]
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