Rückschlag für die europäische Raumfahrt: Aufgrund der herrschenden Wirtschaftskrise muss die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos künftig mit weniger Geld auskommen. Das Budget für die kommenden Jahre wurde um ein Drittel gekürzt.
Wegen der tiefen Wirtschaftskrise kürzt Russland sein ursprünglich für den Zeitraum 2016 bis 2025 geplantes Raumfahrtbudget um rund ein Drittel auf 1,4 Billionen Rubel (18 Milliarden Euro). Trotz der Kürzung würden die wichtigsten Programme für diesen Zeitraum fortgesetzt, sagte Vizeregierungschef Dmitri Rogosin am Donnerstag in Moskau. Auch in Krisenzeiten benötige Russland große und hochwertige Raumfahrtprojekte, betonte Ministerpräsident Dmitri Medwedew.
Der Schritt war erwartet worden. Vor allem der Absturz des Ölpreises hat ein tiefes Loch in den Haushalt der Rohstoffmacht Russland gerissen. Nahezu alle Ressorts müssen ihr Budget nachjustieren.
Der Chef der Raumfahrtbehörde Roskosmos, Igor Komarow, bekräftigte die russischen Pläne, die Internationale Raumstation ISS noch bis 2024 zu betreiben. Danach könne Russland möglicherweise eine eigene Raumstation gründen und dabei auch bisherige russische ISS-Module verwenden. Überdies plane Roskosmos, 2021 eine Sonde zum Mond zu schicken. Bis 2030 wolle Russland zudem eine bemannte Mondmission starten. Eine der Sparmaßnahmen sei, die Zahl der Raketentypen von zwölf auf sechs zu halbieren, erklärte Komarow. [dpa/buhl]
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