Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat einem rund 6,5 Milliarden Kilometer von der Erde entfernten Himmelskörper im Kuipergürtel jetzt offiziell den Namen „Arrokoth“ gegeben. Dieser Name sei der Sprache der Algonquin- und Powhatan-Indianer entnommen und bedeute „Himmel“, schrieb die Nasa am Dienstag auf ihrer Website. Die Sonde „New Horizons“ war Anfang des Jahres an dem Objekt vorbeigeflogen – es war das bislang am weitesten von der Erde entfernte Rendezvous einer Sonde mit einem Himmelskörper.
„New Horizons“ war im Jahr 2006 gestartet und hat auf ihrem Weg am Jupiter vorbei zuletzt vor vier Jahren das System des Pluto erforscht, ehe sie in die Weiten des Weltraums vorstieß. Im Kuipergürtel befinden sich nach Nasa-Angaben Tausende von „kleinen Eiswelten“. Übergangsweise hatten die Wissenschaftler den Himmelskörper „Ultima Thule“ genannt.
Dieser Name jedoch erwies sich als nicht ganz glücklicher Griff, nachdem US-Medien die Verbindung des Begriffs „Thule“ – der in der Mythologie eine weit entfernte Insel im Norden beschreibt – mit Wegbereitern des Nationalsozialismus in Deutschland und rechten Gruppierungen in den USA hergestellt hatten. So entwickelte sich die antisemitische Thule-Gesellschaft, die 1918 in München gegründet wurde, laut dem Historischen Lexikon Bayerns zur zentralen Wegbereiterin der nationalsozialistischen Bewegung.
Nach Angaben vom TV-Sender CNN hatte Nasa-Missionschef Alan Stern früher in diesem Jahr betont, dass der Begriff deutlich älter sei als die Nazi-Ideologie: „Ich würde sagen, nur weil einige Bösewichte diesen Begriff einst mochten, werden wir nicht zulassen, dass sie ihn entführen.“ Da „Ultima Thule“ aber nur als zwischenzeitlicher Name gedacht war, nannte die Nasa den Himmelskörper nun offiziell „Arrokoth“. Der Name stehe für den Blick der Menschen in den Himmel, und für deren Gedanken über die Sterne und andere Welten, hieß es in dem Nasa-Bericht.
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- NASA_Arrokoth: © NASA, JHU's APL, SwRI