Der Crash einer startenden Proton-M-Rakete hat die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos am Dienstag drei Satelliten gekostet. Nun zieht die Behörde aus dem Absturz Konsequenzen: Vorerst dürfen keine weitere Raketen vom Typ Proton mehr starten.
Nach dem Absturz einer Proton-M-Rakete hat Russland vorerst alle Starts dieses Typs gestoppt. Die Vorbereitungen für den am 20. Juli geplanten Start einer Proton-Rakete vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan seien eingestellt worden, meldete die Agentur Interfax am Donnerstag. Das habe eine Untersuchungskommission entschieden. Auch drei weitere Missionen in diesem Jahr würden vermutlich verschoben. Unterdessen dauerten die Ermittlungen an. Womöglich sei die am Dienstag abgestürzte Rakete zu früh gestartet worden, hieß es aus Raumfahrtkreisen.
Die Triebwerke der ersten Raketenoberstufe hätten noch nicht die nötige Leistung erreicht gehabt, zitierte Interfax eine namentlich nicht genannte Quelle. Eine Trägerrakete vom Typ Proton-M mit drei Satelliten für das russische Navigationssystem Glonass an Bord war wenige Sekunden nach dem Start noch auf dem Kosmodrom zerschellt (Video hier). Die Ermittlungsbehörde eröffnete ein Verfahren wegen Verstoßes gegen die Sicherheitsvorschriften.
Obwohl die Rakete Hunderte Tonnen giftiges Hydrazin als Treibstoff an Bord gehabt habe, gebe es keine Umweltschäden, teilte das Ministerium für Umweltschutz der Ex-Sowjetrepublik Kasachstan mit. Wasser-, Luft- und Bodenproben hätten keine Verschmutzungen ergeben. [dpa/hjv]
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