Ukraine baut eigene OneWeb-Terminals

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Eutelsat hat für sein OneWeb-Satellitensystem 100 zusätzliche Satelliten geordert

Das Vertrauen der Ukraine an Starlink ist geschrumpft. Aktuell versucht das Land, seine Abhängigkeit von Elon Musks Sat-Internet-System zu verringern. Als Alternative hat man das europäische OneWeb-System auserkoren und man wird sogar eigene Terminals dafür bauen.

Wie schafft das die Ukraine?

Die Ukraine kann beim Bau eigener Sat-Internet-Terminals auf Unterstützung aus Schweden zählen. Es wurde bereits ein Vertrag zwischen dem schwedischen Produzenten SATCOM-Terminals Requtech und dem ukrainischen Unternehmen Stetman LLC unterzeichnet.

Warum diese neue Strategie?

Aktuell sind in der Ukraine an die 50.000 Starlink-Terminals im Einsatz. Geschätzt wird vor allem die Zuverlässigkeit des Satellitensystems, sowie deren geringe Latenzzeit und die hohe Daten-Übertragungsgeschwindigkeit von bis zu 200 MBit/s. Das sind derzeit konkurrenzlos gute Werte.

Doch die Ukraine braucht ein Satellitensystem, auf das bedinnungslos Verlass ist. Und genau hier liegt der Haken. Denn in der Ukraine fragt man sich, wann Elon Musk Starlink für die Ukraine wieder einmal abschaltet. Nachdem das nicht das erste Mal wäre, sind sich die Verantwortlichen sicher, dass ihnen wieder der Stecker gezogen werden wird. Sie wissen nur nicht wann und für wie lange. Was sie aber wissen ist, dass sie darauf vorbereitet sein wollen.

Hat die Ukraine Erfahrung im Terminal-Bau?

Wie man Sat-Terminals baut, weiß man in der Ukraine bereits. Weil ein Teil der in Verwendung befindlichen Starlink-Terminals wurden bereits in der Ukraine gefertigt. Stetman baut das STARMOD-Terminal bereits seit zweieinhalb Jahren. Nun will man auch Terminals für das europäische OneWeb-System von Eutelsat und für Intelsat (SES) produzieren. Stetman gibt an, vorerst pro Monat 2.000 bis 10.000 Terminals bauen zu können. Man baut dabei auf die bereits gewonnenen Erfahrungen auf und man wird die neuen Terminals den eigenen Bedürfnissen gerecht modifizieren.

Mit bis zu 50 MBit/s ist die Übertragungsgeschwindigkeit um einiges geringer als bei Starlink. Für militärische Anwendungen ist das aber völlig ausreichend. Für OneWeb spricht auch, dass sich diese Satelliten in höheren Umlaufbahnen befinden und so für stabilere Verbindungen über größere Distanzen sorgen. Von Vorteil ist ferner, dass über die europäischen Systeme eine wirkungsvolle Datenverschlüsselung genutzt werden kann.

Vor allem aber geht es auch darum, von Starlink unabhängig zu werden. Ein sicheres Kommunikationsmittel auf dem Feld zu haben, ist während des Krieges durch nichts aufzuwiegen.

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